Stadtentwicklung
Neuer Park Grüner Ring soll mit 17,3 Mio Euro Förderung die Westfalenhütte verschönern
Im Dortmunder Norden entsteht ein großer neuer Park - der Grüne Ring - und zeitgleich ein Abschnitt der Veloroute von und nach Scharnhorst. Über den Baustart des neuen Parks auf dem Gelände der ehemaligen Westfalenhütte entscheidet nun der Rat.
Wie eine grüne Klammer wird der Grüne Ring das gesamte Gelände der ehemaligen Westfalenhütte umschließen. Am westlichen Rand soll die neue Veloroute 2 verlaufen. Dort wo der Radweg zusammen mit einem Fußweg geführt wird, ist die Trasse sechs Meter breit geplant. In den Bereichen ohne Fußweg wird sie vier Meter breit. Eine Beleuchtung ist mit vorgesehen.
Unterstützt wird das Projekt zur Hälfte aus Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die bewilligte Förderung beträgt 17,291 Millionen Euro.
Neuer Park verbindet
In der rund 29 Hektar großen Grünanlage werden geschickt platzierte Hügel und Wälle eine malerische Berg- und Tallandschaft bilden. Angebote für Sport, Spiel und Erholung sollen für Abwechslung sorgen. Vor allem für die Menschen in der dicht bebauten Nordstadt soll der Grüne RIng zum vielfältigen Ort der Begegnung werden und das Wohnumfeld verbessern. Mit den geplanten Rad- und Fußwegen bietet der "Grüne Ring" auch den Menschen zwischen Eving, Kirchderne und Scharnhorst sowie der Innenstadt neue Wegeverbindungen.
Der Park, der an das künftige Karlsquartier mit rund 800 Wohnungen grenzt, vereint Naturschutz, Naherholung und Freizeit. Schon seit vielen Monaten ist auf dem Gelände einiges los: das Gelände wird komplett neu modelliert. Der Bau des Parks und der künftigen Verkehrswege wird damit vorbereitet.
Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen
Eine so große, innenstadtnahe Fläche wie die der Westfalenhütte ist eine besondere Chance für eine Stadt. Dieses Potenzial nutzen wir konsequent: Betriebe aus Logistik, Gewerbe und Industrie sind dort bereits aktiv.
Politik soll im November Startschuss für den Bau geben
Konkret geht es jetzt um den Beschluss für den Bau der Teilbereiche „Zentraler Park Süd“ mit dem angrenzenden Bereich „Hoeschmuseum“ sowie den Teilbereich „Nord“ und die „Veloroute“. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 35,8 Mio. Euro. Hinzu kommen 80.000 Euro für eine umfassende Kommunikations- und Umsetzungsstrategie. Diese dient dazu, die Öffentlichkeit auch weiterhin kontinuierlich über den Projektfortschritt zu informieren, die Bevölkerung in noch zu treffende Entscheidungen einzubinden und so bereits vorab die Identifikation mit dem Park zu fördern.
Für die Teilbereiche „Urbanes Gärtnern“ und „Süd-Ost“ wird zu einem späteren Zeitpunkt ein gesonderter politischer Beschluss eingeholt. Die Park-Bauarbeiten könnten nach aktuellem Planungsstand 2025 beginnen. Sie dauern voraussichtlich vier bis fünf Jahre.
Fördermittel für den neuen Park
Um die notwendigen finanziellen Mittel für den Bau des neuen Parks zu sichern, hat das Amt für Stadterneuerung Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 28,4 Mio. Euro beantragt. Hierzu hat es im Vorfeld eine intensive Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium und der Bezirksregierung Arnsberg gegeben.
Nun steht es fest: Das Projekt wird in Höhe von 17,291 Millionen Euro aus Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Insgesamt stellt diese erste Fördermittelbewilligung mehr als die Hälfte der Finanzierung für das 35,9-Millionen-Euro-Projekt sicher, das 2029 abgeschlossen sein soll. Für zwei weitere Förderanträge aus verschiedenen Förderprogrammen wird eine Entscheidung bis zum Jahresende erwartet.
Regierungspräsident Heinrich Böckelühr, der den Bescheid am Montag, 28. Oktober, in Dortmund an Vertreter*innen Stadtverwaltung überreichte, äußerte sich zuversichtlich zur angedachten Nutzung der Mittel durch die Stadt: „Die städtebauliche Konzeption des Stadterneuerungsgebietes Westfalenhütte bringt viele wichtige Aspekte des sozialen Miteinanders zusammen. Die grundlegende Erschließung und Realisierung eines Wohnquartiers wird unter anderem mit wohnortnahen Bildungseinrichtungen zusammengedacht sowie mit einem angegliederten Versorgungsstandort. Diese Maßnahmen befördern ein belebtes Quartier, in dem sich alle wohlfühlen und gut miteinander leben können.“
Auch Stefan Szuggat, Dezernent der Stadt Dortmund für Umwelt, Planen und Wohnen, sowie Sebastian Kröger, Leiter des Dortmunder Amts für Stadterneuerung, waren erfreut über die Bewilligung. „Eine so große, innenstadtnahe Fläche wie die der Westfalenhütte ist eine besondere Chance für eine Stadt. Dieses Potenzial nutzen wir konsequent: Betriebe aus Logistik, Gewerbe und Industrie sind dort bereits aktiv. Hinzu kommt das neue Karlsquartier mit rund 800 Wohneinheiten, ergänzt durch eine Grundschule und eine Kindertageseinrichtung. Mit dem Grünen Ring investieren wir im großen Maßstab auch in Erholung, Naturschutz, Aufenthaltsqualität und klimafreundliche Mobilität,“ so Stefan Szuggat.
Hintergrund: Von der Planung zum Bau des Parks
Anfang 2022 wurde die Arbeitsgemeinschaft Atelier Loidl und Greenbox Landschaftsarchitekten von der Stadt Dortmund mit der Entwurfsplanung des Grünen Rings beauftragt. Grundlage dafür war eine grobe Rahmenplanung, die aus einem städtebaulichen Wettbewerb für die Gesamtfläche der ehemaligen Westfalenhütte hervorgegangen war. Die vorige industrielle Nutzung des Geländes bringt komplexe Anforderungen mit sich, wie zum Beispiel den Umgang mit Altlasten im Boden. Die spezielle Aufgabe lag für die Arbeitsgemeinschaft daher darin, mit all diesen Rahmenbedingungen umzugehen und dem Park dennoch einen eigenen Charakter und Identität zu geben.
Gleichzeitig wurden bei der Planung die vielen Ideen und Anregungen der Anwohner*innen und lokalen Akteur*innen diskutiert und abgewogen, die im Zuge mehrerer öffentlicher Veranstaltungen gesammelt wurden. Hunderte Dortmunder*innen brachten sich ein – ein Beweis für das große Interesse und den Bedarf an diesem Freiraum. Es war eine der größten Beteiligungsaktionen der Stadt Dortmund der vergangenen Jahre – und sie ist noch nicht beendet.
Im Sommer 2024 wurde die abgeschlossene Entwurfsplanung der Politik zur Kenntnisnahme vorgelegt.
Mehr Informationen zum Grünen Ring gibt es unter
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