Wissenschaft
Dortmund ruft Naturfans zur Teilnahme auf
In Dortmund haben Spinnenliebhaber und Naturbegeisterte die Möglichkeit, an der Erforschung von Spinnen teilzunehmen. Das Naturmuseum Dortmund, die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund und die Naturbeobachtungsplattform Observation.org haben gemeinsam mit regionalen Partnern dazu aufgerufen, Spinnen zu beobachten und zu melden.
Spinnenbeobachtungen für die Wissenschaft
Spinnen gehören meist nicht zu den beliebtesten Tieren, aber trotzdem sind sie spannend zu beobachten. Naturfans in Dortmund können Spinnen ab sofort bei Observation.org oder in der App "ObsIdentify" melden. Mit solchen Einträgen für den Bioblitz 2023 tragen die Mitmachenden erheblich dazu bei, dass Spinnentiere besser erforscht werden.
Das Naturmuseum Dortmund, die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund und die Naturbeobachtungsplattform Observation.org rufen mit weiteren regionalen Partner*innen dazu auf, Spinnen zu beobachten und zu melden. Beim Bioblitz können alle Interessierte über das gesamte Jahr hinweg Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises eingeben.
Von der Webspinne zu mehr als 50.000 Arten
Die sogenannten Webspinnen - diese sind in Deutschland meist gemeint, wenn von Spinnen die Rede ist - sind eine Ordnung innerhalb der Klasse der Spinnentiere. Fünfzehn weitere Ordnungen, darunter auch Weberknechte, Milben und Skorpione, gehören zu derselben Klasse.
Nur die Webspinnen (Araneae) können Spinnseide produzieren und sind damit nicht nur für die Ökologie, sondern auch für andere Fachsparten inspirierend. Forscher*innen arbeiten zum Beispiel an Polymeren für pflanzenbasierte Verpackungsmaterialien, die der Struktur von Spinnseide ähneln.
"Aufgrund ihrer Vielfalt sind Spinnen aber besonders auch von ökologischer Bedeutung", erklärt Prof. Dr. Sascha Buchholz, Professor der Arbeitsgruppe Tierökologie an der Uni Münster. "Sie können zum Beispiel als Bioindikatoren genutzt werden. Und sie sind noch längst nicht komplett erforscht!" Es werden stetig neue Arten entdeckt. Aktuell gibt es weltweit 51.151 Arten.
Einige Spinnenarten können nur im Labor mithilfe von Binokularen bestimmt werden, indem kleinste Körpermerkmale verglichen werden. Manche Familien sind aber auf den ersten Blick auch schon draußen zu erkennen: Zum Beispiel die Springspinnen mit ihrer typischen Körperform und ihren großen Augen. Die Familie der Krabbenspinnen ist auch sehr gut zu erkennen mit ihrer an Krabben erinnernden Körperhaltung und den seitlich gerichteten Vorderbeinen. Bei der Bestimmung unterwegs hilft die App ObsIdentify mithilfe ihres automatischen Fotobestimmungsalgorithmus.
Naturkundemuseum Münster
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