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Städtepartnerschaft

Dortmund pflegt neue Freundschaft auf dem afrikanischen Kontinent

Seit Mai 2024 besteht offiziell die Städtepartnerschaft zwischen Kumasi in Ghana und der Stadt Dortmund. Ende November trat eine rund 20-köpfige Delegation für fünf Tage den Antrittsbesuch in der pulsierenden Metropole im Südwesten Ghanas an.

Die Delegationsleitung hat Carla Neumann-Lieven inne. Im Rathaus von Kumasi brachte sie bei ihrer Begrüßungsrede Mayor Samuel Pyne stellvertretend für Dortmund ihre Wertschätzung entgegen: „Wir freuen uns über diese Städtepartnerschaft und erhoffen uns viele neue Eindrücke, um den Menschen in Dortmund davon berichten zu können.“

Der Bürgermeister von Kumasi erwiderte die Wertschätzung: „Wir freuen uns ebenfalls über die Städtepartnerschaft zwischen unseren Städten. Wir haben viele gemeinsame Themen – klimatische Veränderungen oder Recycling zum Beispiel. Diese Punkte stellen uns ebenso wie Dortmund vor große Herausforderung. Hier freue ich mich über den Austausch.“

Auch Martin van der Pütten, Leiter des Büros für Internationale Beziehungen, blickt im Zuge der Delegationsreise auf den Beginn der neuen Städtepartnerschaft und auf die Zukunft: „Es ist unsere erste Städtepartnerschaft mit einer Stadt auf dem afrikanischen Kontinent. Das Jahr war reich an Begegnungen in Dortmund und Kumasi. Erste Projekte zur nachhaltigen Beschaffung, Sozialen Innovation, Digitales, Gaming und Umweltbildung stehen nun für 2025 an. Das lässt hoffen, dass sich diese Partnerschaft zu einer dauerhaften Verbindung wischen Dortmund und Kumasi ausbaut.“

Besuch beim HabaSpace Innovation Hub
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Besuch beim HabaSpace Innovation Hub.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter

Kumasi strebt auf

Die folgenden Tage der Reise zeigten dann, wie abwechslungsreich und spannend Kumasi ist. Für das neue und junge Kumasi steht beispielsweise „HapaSpace Innovation Hub“. „HapaSpace“ unterstützt Start-Ups aus der Region. So auch das Unternehmen „O Games“. Dieses Unternehmen programmiert Computerspiele, die auf afrikanischen Traditionen basieren und meist Frauen als zentrale Figuren haben. Das weckte das Interesse der mitgereisten Vertreterinnen der uzwei im Dortmunder U. Man denkt über eine mögliche Zusammenarbeit nach.

Den Start-Up-Status hat das Unternehmen „UNIJAY Fashion Industry“ bereits hinter sich gelassen. Mehr noch: Das Textilien produzierende Unternehmen ist eine Erfolgsgeschichte „made in Ghana“. Angefangen mit einer kleinen Produktion in einer Garage, zählt das Unternehmen nun ca. 400 Mitarbeiter*innen. Ihr selbst formuliertes Ziel ist es, der Marktführer für faire und nachhaltig produzierte Textilien in Ghana zu werden. Dafür wird das Unternehmen bald expandieren, sodass in der Spitze 3.200 Menschen in zwei Schichten arbeiten können. Die Stadt Dortmund denkt über zukünftige Kooperationen mit UNIJAY im Rahmen eines Pilotprojektes gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) nach. Die mögliche Zusammenarbeit soll Inspiration und Anstoß für faire, kommunale Beschaffung sein. Eine höhere Auslastung bedeutet gleichermaßen, die Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern.

Die Stadt Dortmund möchte beispielsweise auch bei der Gründung eines Betriebsrates unterstützen. Dem Unternehmen ist Bildung sehr wichtig. Man möchte mit ihrem Unternehmen vor allem die Frauen unterstützen und ihnen ein finanziell sicheres Leben ermöglichen.

Mehrere Tafeln faire Schokolade aus Ghana
Bild: Stadt Dortmund / Karoline Rösner
Diese Ruhrgebiets-Schokolade wird in Ghana hergestellt.
Bild: Stadt Dortmund / Karoline Rösner

Faire und nachhaltige Schokoladenproduktion

Die Dortmunder Delegation besuchte ebenfalls die Schokoladenfabrik FairAfric. Die dort produzierte Schokolade ist fair gehandelt und nachhaltig produziert. Das Unternehmen produziert auch die Schokoladen, die die Stadt Dortmund bei repräsentativen Terminen an ihre Gäste verschenkt

Beeindruckend war auch die Visite bei „BambooBikes“. Das Unternehmen stellt Fahrradrahmen aus Bambus her. Aktuell bauen sie ihre Vermarktung aus, um die Fahrradrahmen in so viele Länder wie möglich zu verkaufen.

„BambooBikes“ hat schon eine Verbindung nach Dortmund und war dieses Jahr bereits auf der Bambus-Messe. Die Produktion der Radmanufaktur liegt aktuell bei 50 Rädern pro Monat.

Botschafterin Gina Ama Blay sitzt vor dem geöffneten Goldenen Buch der Stadt Dortmund, hinter ihr stehen Oberbürgermeister Thomas Westphal und Bürgermeister Samuel Pyne. Im Hintergrund ist das Dortmunder Stadtwappen zu sehen.
Samuel Pyne
Mayor von Kumasi
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Wir haben viele gemeinsame Themen – klimatische Veränderungen oder Recycling zum Beispiel. Diese Punkte stellen uns ebenso wie Dortmund vor große Herausforderung. Hier freue ich mich über den Austausch.

Die Suame Technical Institute.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Einblick in die Suame Technical Institute.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter

Dortmund möchte unterstützen

Doch neben all den Vorzeigeunternehmen war die Not der Menschen vielerorts allgegenwärtig. Bedrückend wurde dies beim Besuch einer Wohnsiedlung, in der Menschen auf der Straße mit Feuer und bloßen Händen Metallschrott trennen und rudimentär recyclen. Hier möchte das Christliche Jugenddorf Dortmund zukünftig Hilfestellung geben.

Dass man sich in Kumasi nicht nur bei diesem, sondern auch bei anderen Themen weiter professionalisieren möchte, wird beim Besuch der Berufsschule „Suame Technical Institute“ deutlich. Die 1973 gegründete Schule ist interessiert an einer Schulpartnerschaft mit einer Dortmunder Berufsschule. Das Interesse besteht, da die Schüler*innen in den deutschen Arbeitsmarkt schnuppern sollen. Erste Schritte wurden bereits eingeleitet: An der Schule wird mittlerweile auch Deutsch unterrichtet. 9 Ausbildungszweige werden aktuell angeboten. Die Ausrichtung fokussiert sich auf technische Berufe – bis hin zur Ausbildung zum Solartechniker. 1.050 Schüler*innen, 125 davon Mädchen, besuchen diese Schule.

Der Kontakt zur Berufsschule kam über Emmanuel Peterson zustande. Peterson wurde in Kumasi geboren, wuchs und Dortmund auf, ging nach Kumasi zurück und ist nun an der Berufsschule Deutschlehrer. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer hat er ein Unternehmen gegründet, welches Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung aus Ghana auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet.

Martin van der Pütten
Martin van der Pütten
Leiter des Büros für internationale Beziehungen
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Der Rat hat nach der Reise umgehend 41.000 Euro bereitgestellt, um ein Projekt zwischen dem Christlichen Jugenddorf Dortmund und der Verwaltung Kumasi zum Recycling von Elektroschrott auf die Beine zu stellen. Das beeindruckt nicht nur mich sehr, sondern auch die annähernd 1.000 Menschen aus Ghana, die in Dortmund beheimatet sind. Übrigens viele aus Kumasi.

Hintergrund zur Städtepartnerschaft

Die Städtepartnerschaft mit Kumasi baut auf einer langjährigen Projektpartnerschaft auf. Seit 2011 befassten sich Kumasi und Dortmund im Rahmen einer Klimapartnerschaft mit Fragen der Klimaanpassung. Der Rat der Stadt Dortmund hatte die Verwaltung beauftragt, eine neue Städtepartnerschaft bevorzugt in Subsahara-Afrika einzugehen. Aufgrund der bereits bestehenden guten Beziehungen und den neuen Kooperationsfeldern fiel die Wahl auf Kumasi in Ghana – auch ein Partnerland des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Rat der Stadt stimmte dem Vorschlag einer Städtepartnerschaft zu und Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und sein Amtskollege aus Kumasi Samuel Pyne unterzeichneten am 14. Mai 2024 feierlich die Städtepartnerschaftsurkunde im Rathaus am Friedensplatz.

Antrittsbesuch Kumasi

Die Delegation der Stadt Dortmund ist sicher zum Antrittsbesuch in Dortmunds neuer Partnerstadt Kumasi angekommen.
Die Delegation der Stadt Dortmund ist sicher zum Antrittsbesuch in Dortmunds neuer Partnerstadt Kumasi angekommen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Kumasis Bürgermeister Mayor Pyne überreichte handgefertigte Kumasi-Schals an die Delegationsteilnehmer*innen.
Kumasis Bürgermeister Mayor Pyne überreichte handgefertigte Kumasi-Schals an die Delegationsteilnehmer*innen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Bei einem Besuch in einem Innovation Hub
Bei einem Besuch in einem Innovation Hub: Dort traf die Delegation auf das Start-up O Games, das Games mit afrikanischen Traditionen und starken weiblichen Hauptfiguren entwickelt.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Die royale Beerdigung von Akyempem Hene.
Die royale Beerdigung von Akyempem Hene.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Besuch bei UNIJAY Fashion Industry
Ihr selbst formuliertes Ziel ist es, der Marktführer für faire und nachhaltig produzierte Textilien in Ghana zu werden. Dafür wird das Unternehmen bald erweitern.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Besuch bei UNIJAY Fashion Industry
Eine Erfolgsgeschichte made in Ghana. Angefangen mit einer kleinen Produktion in einer Garage, zählt das Unternehmen Fashion Industry nun ca. 400 Mitarbeiter*innen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
E-Schrott in Kumasi
Das an der Delegationsreise teilnehmende Jugenddorf hat sich heute mit Vertreter*innen vor Ort zum Thema E-Schrott-Recycling ausgetauscht.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
E-Schrott in Kumasi
Eine vermüllte Straße in Kumasi.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
E-Schrott in Kumasi
Kumasi kann hier noch Unterstützung gebrauchen. Die Bilder vor Ort waren bedrückend.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Besuch der Berufsschule Suame Technical Institute.
Die Suame Technical Institute ist interessiert an einer Schulpartnerschaft mit einer Dortmunder Berufsschule.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Das Unternehmen stellt Fahrradrahmen aus Bambus her.
Das Unternehmen Bamboo Bikes stellt Fahrradrahmen aus Bambus her. Aktuell bauen sie ihre Vermarktung aus, um die Fahrradrahmen in so viele Länder wie möglich zu verkaufen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Am letzten Tag des Delegationsbesuchs in Kumasi hat die Dortmunder Delegation die Schokoladenfabrik FairAfric besucht. Die dort produzierte Schokolade ist fair gehandelt und nachhaltig produziert.
Am letzten Tag wurde die Schokoladenfabrik FairAfric besucht. Die dort produzierte Schokolade ist fair gehandelt und nachhaltig produziert.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Dort wurden gemeinsam mit dem BVB Klassensätze an Trikots für den Sportunterricht geschenkt.
Dort wurden gemeinsam mit dem BVB Klassensätze an Trikots für den Sportunterricht geschenkt.
Besuch an Schule
Auch noch auf dem Programm: Ein Besuch an zwei Schulen in Kumasi.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Delegation am Flughafen
Von der ghanaischen Hauptstadt Accra aus reiste die Delegation zurücknach Dortmund.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Die Delegation der Stadt Dortmund ist sicher zum Antrittsbesuch in Dortmunds neuer Partnerstadt Kumasi angekommen.
Die Delegation der Stadt Dortmund ist sicher zum Antrittsbesuch in Dortmunds neuer Partnerstadt Kumasi angekommen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Kumasis Bürgermeister Mayor Pyne überreichte handgefertigte Kumasi-Schals an die Delegationsteilnehmer*innen.
Kumasis Bürgermeister Mayor Pyne überreichte handgefertigte Kumasi-Schals an die Delegationsteilnehmer*innen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Bei einem Besuch in einem Innovation Hub
Bei einem Besuch in einem Innovation Hub: Dort traf die Delegation auf das Start-up O Games, das Games mit afrikanischen Traditionen und starken weiblichen Hauptfiguren entwickelt.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Die royale Beerdigung von Akyempem Hene.
Die royale Beerdigung von Akyempem Hene.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Besuch bei UNIJAY Fashion Industry
Ihr selbst formuliertes Ziel ist es, der Marktführer für faire und nachhaltig produzierte Textilien in Ghana zu werden. Dafür wird das Unternehmen bald erweitern.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Besuch bei UNIJAY Fashion Industry
Eine Erfolgsgeschichte made in Ghana. Angefangen mit einer kleinen Produktion in einer Garage, zählt das Unternehmen Fashion Industry nun ca. 400 Mitarbeiter*innen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
E-Schrott in Kumasi
Das an der Delegationsreise teilnehmende Jugenddorf hat sich heute mit Vertreter*innen vor Ort zum Thema E-Schrott-Recycling ausgetauscht.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
E-Schrott in Kumasi
Eine vermüllte Straße in Kumasi.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
E-Schrott in Kumasi
Kumasi kann hier noch Unterstützung gebrauchen. Die Bilder vor Ort waren bedrückend.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Besuch der Berufsschule Suame Technical Institute.
Die Suame Technical Institute ist interessiert an einer Schulpartnerschaft mit einer Dortmunder Berufsschule.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Das Unternehmen stellt Fahrradrahmen aus Bambus her.
Das Unternehmen Bamboo Bikes stellt Fahrradrahmen aus Bambus her. Aktuell bauen sie ihre Vermarktung aus, um die Fahrradrahmen in so viele Länder wie möglich zu verkaufen.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Am letzten Tag des Delegationsbesuchs in Kumasi hat die Dortmunder Delegation die Schokoladenfabrik FairAfric besucht. Die dort produzierte Schokolade ist fair gehandelt und nachhaltig produziert.
Am letzten Tag wurde die Schokoladenfabrik FairAfric besucht. Die dort produzierte Schokolade ist fair gehandelt und nachhaltig produziert.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Dort wurden gemeinsam mit dem BVB Klassensätze an Trikots für den Sportunterricht geschenkt.
Dort wurden gemeinsam mit dem BVB Klassensätze an Trikots für den Sportunterricht geschenkt.
Besuch an Schule
Auch noch auf dem Programm: Ein Besuch an zwei Schulen in Kumasi.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Delegation am Flughafen
Von der ghanaischen Hauptstadt Accra aus reiste die Delegation zurücknach Dortmund.
Bild: Stadt Dortmund / Maximilian Löchter
Internationales

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