Kooperation

Ukraine-Krieg: Dortmunds Hilfe rollt

An Bord: medizinische Artikel, Krankenhausbetten, Drucker, Monitore, Tierfutter, Sportschuhe, Glühbirnen, ein riesiger Satz BVB-T-Shirts und vieles mehr. Am Dienstag, 4. Februar, ist bereits der dritte Dortmunder Hilfstransport des Jahres in Richtung Schytomyr gerollt. 22 Tonnen Ladung fasst der LKW, der sich auf die drei Tage lange Reise in die ukrainische 270.000-Einwohner-Stadt westlich von Kiew gemacht hat. Möglichst noch in diesem Jahr soll eine Städtepartnerschaft besiegelt werden.

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„Auch wenn die mediale Aufmerksamkeit derzeit nachgelassen hat: Der Krieg in der Ukraine ist weiterhin grausam, der Unterstützungsbedarf groß“, sagt Alexandra Röhrich von der städtischen Koordinierungsstelle „Dortmund hilft“. „Wir sind solidarisch mit unserer künftigen Partnerstadt.“

Frau mit Hilfspaketen für die Ukraine
Alexandra Röhrich organisiert die Hilfstransporte in die ukrainische Stadt Schytomyr.
Bild: Stadt Dortmund / Martin Baumeister

Generatoren für Energieversorgung

Bereits am 21. Januar war ein Hilfstransport mit zwei Mensa-Küchen im Wert von 120.000 Euro in Dortmund losgefahren. Sie wird in Schytomyr beim Wiederaufbau im Krieg zerstörter Schulen benötigt.

In der Woche darauf hatte sich ein zweiter Transport mit 48 Generatoren auf den Weg in die Ukraine gemacht. Schytomyr benötigt sie, um im Falle gezielter Angriffe auf die Energieversorgung gerade im Winter die Stromversorgung sicherzustellen.

Auch eine Reihe an Krankenhausbetten aus der Nachbarstadt Schwerte passten noch in den LKW und sind inzwischen gut in Schytomyr angekommen, wo eine Hilfsorganisation vor Ort ein provisorisches Krankenhaus einrichtet

LKW im Dortmunder Hafen.
Auf einem Gelände im Dortmunder Hafen wird der 22 Tonnen fassende Hilfstransport beladen.
Bild: Stadt Dortmund / Martin Baumeister

Spenden, was gebraucht wird

Die Stadt Dortmund übernimmt dabei die Kosten der Transporte, die ein in Deutschland ansässiges, ukrainisch geführtes Logistikunternehmen übernimmt. Von der Situation und dem Bedarf vor Ort konnte sich eine Dortmunder Delegation bei einem Besuch vor Ort im vergangenen Jahr persönlich überzeugen.

Alexandra Röhrich: „Wir spenden mittlerweile genau nach Bedarf. Wir sprechen mit der Verwaltung von Schytomyr und mit Hilfsorganisationen vor Ort, die uns mitteilen, was tatsächlich gebraucht wird. Die dortige Situation ist auch deshalb schwierig, weil in Schytomyr viele Geflüchtete aus dem Osten der Ukraine versorgt werden müssen.“

OB Westphal und „Grenzenlose Wärme“ vereinbarten Kooperation

Um die Spenden zu koordinieren und die Hilfslieferungen abzuwickeln, arbeitet die Stadt Dortmund bereits seit 2023 mit dem Verein „Grenzenlose Wärme e.V.“ zusammen. Am Dienstag (4. Februar) unterzeichneten Oberbürgermeister Thomas Westphal sowie Kathi Bach und Sebastian Heinze von „Grenzenlose Wärme“ eine Kooperationsvereinbarung. Darin wird die bereits gelebte gute Zusammenarbeit schriftlich festgehalten. Das Ziel: weiterhin schnelle und kurzfristige Hilfen für Regionen mit humanitären Katastrophen aus Dortmund zu organisieren und zu koordinieren.

OB Westphal mit Personengruppe im Rathaus.
Oberbürgermeister Thomas Westphal (Mitte) sowie Kathi Bach und Sebastian Heinze (r.) von „Grenzenlose Wärme" unterzeichneten am Dienstag die Vereinbarung zur Zusammenarbeit in punkto humanitäre Hilfe aus Dortmund. Links: Fabian Zeuch und Alexandra Röhrich von „Dortmund hilft".
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

„Grenzenlose Wärme“ erhält nach einem Ratsbeschluss eine jährliche Förderung in Höhe von 25.000 Euro zur personellen Unterstützung in den Bereichen Projektkoordination und Buchhaltung. Zudem übernimmt die Stadt Dortmund die Kosten für die Lagerhalle am Hafen.

Städtepartnerschaft geplant

Möglichst noch in diesem Jahr soll aus der solidarischen Hilfsbeziehung eine offizielle Städtepartnerschaft werden. OB Thomas Westphal: „Denn wir wollen vor allem eins: dass dieser Krieg aufhört und wieder normale Beziehungen mit Schytomyr möglich sind. Wir planen, dass wir die offizielle Städtepartnerschaft noch im Sommer 2025 hinbekommen. Das steht natürlich unter dem Stern, dass in diesem Kriegszustand nichts wirklich planbar ist. Aber der Wille zur Umsetzung ist groß.“

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