Internationales
Dortmunder Delegation reist ins türkische Erdbebengebiet
Wie sehr helfen die Spenden aus Dortmund den Erdbeben-Opfern im Süden der Türkei? Stadt reist mit Delegation am Montag, 30. Oktober, nach Hatay.
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Im Februar bebte die Erde im Süden der Türkei und in Syrien. Über 30 Millionen Menschen waren betroffen, mehr als 50.000 starben. In Dortmund wurden umgehend Spenden gesammelt und mit Hilfskonvois auf die Reise geschickt. Wie sind die Spenden dort angekommen? Davon macht sich die Dortmunder Delegation nun selbst ein Bild.
Martin van der Pütten, Teamleiter des Büros für internationale Beziehungen, reist am Montag, 30. Oktober gemeinsam mit einer Delegation in das vom Erdbeben schwer betroffenen Gebiet rund um die Stadt Hatay. Als hier am 6. Februar die Erde bebte, verloren tausende Menschen ihr Leben. Immer noch sind die Trauer und Verzweifelung in der gesamten Region zwischen dem Mittelmeer und der Grenze zu Syrien unermesslich.
"Dortmund hat kurz nach dem Beben enorm schnell reagiert. Die Anteilnahme und Spendenbereitschaft der Dortmunderinnen und Dortmunder war riesig", erinnert sich van der Pütten. Sein Team hat Hilfskonvois in das Katastrophengebiet organisiert. "Viele Menschen in unserer Stadt haben Verwandte in Hatay", berichtet er, "auch sie haben uns geholfen, schnell Kontakte zu aufzubauen, damit wir gezielt helfen können. Jetzt wollen wir mit unserem Besuch erneut unsere Solidarität zeigen und auch schauen, wo unsere Spenden geblieben sind."
Breite Unterstützung aus ganz Dortmund
Die Delegation besteht aus Mitgliedern von Vereinen und Verbänden, die sich in der Erdbebenhilfe engagieren sowie aus Vertreter*innen der Auslandsgesellschaft. Sie alle haben sich im Frühjahr für die Hilfskonvois aus Dortmund stark gemacht. Die Transporte hatten neben Medikamenten und Kleidung auch rund 1.000 Betten sowie Maschinen für den Wiederaufbau, Werkzeuge und auch Fahrzeuge aus dem Bestand der Stadtverwaltung von Dortmund in den Süden der Türkei gebracht. In Hatay wird die Delegation aus Dortmund unter anderem Gespräche mit dem Bürgermeister von Hatay und auch mit Betroffnenen führen.
"Langfristig wollen wir in Hatay den Bau eines Traumazentrums unterstützen. Der Rat der Stadt Dortmund hat sich dafür ausgesprochen", so van der Pütten, "uns ist klar, dass die vom Erdbeben schwer getroffene Region dauerhaft unsere Hilfe braucht und dass die Nachsorge bei so einer Katastrophe sehr wichtig ist."
Auch der Besuch des Grabes vom Mehmet Kubaşık wird Teil der Reise sein. Der Dortmunder war 2006 von Mitgliedern der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ermordet worden. Bei dem Erdbeben wurde seine letzte Ruhestätte stark beschädigt. Eine private Initiative und auch die Stadt haben beim Wiederaufbau geholfen.
"Bei unserer Reise möchten wir uns alle gemeinsam davon überzeugen, dass unsere Spenden gut angekommen sind", sagt Martin van der Pütten. Die Reise zeige, wie groß der Zusammenhalt in der Dortmunder Stadtgesellschaft beim Thema internationale Hilfe sei.
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