Radverkehr
Vier Bewohnerparkzonen an der Chemnitzer Straße verschmelzen für Radschnellweg
Der Radschnellweg Ruhr (RS1) soll wachsen: Die Planung für die Sonnenstraße wird konkreter, und rund um die Chemnitzer Straße könnten vier Bewohnerparkzonen verschmelzen.
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Mit einer Infomesse in der Fachschule Dortmund in der Sonnenstraße hat die Stadt die Beteiligung der Bürger*innen gestartet. Gemeinsam mit den Fachplaner*innen der städtischen Mobilitätsplanung konnten Besucher*innen die Gestaltungsmöglichkeiten an verschiedenen Themenständen ganz direkt diskutieren.
Planung für nächsten Bauabschnitt des Radschnellweg Ruhr
Das erste Teilstück des Radschnellwegs Ruhr (RS1) wurde auf Dortmunder Stadtgebiet Ende 2021 eingeweiht. Der RS1 beginnt als Fahrradstraße am südlichen Ende der Großen Heimstraße, führt entlang der Sonnenstraße bis zum Einmündungsbereich der Arneckestraße. Dort schließt sich der nächste Bauabschnitt an: von Arneckestraße bis Chemnitzer Straße.
Der Leitfaden des Landes NRW macht Vorgaben für die Planung und den Bau des RS1. Wird er als Fahrradstraße geführt gelten Mindestbreiten: 4,60 m für die Fahrbahn; 2,50 m Gehweg; 0,75 m Sicherheitsabstand zum ruhenden Verkehr sowie 2 m Parkstreifen und ausreichend Möglichkeiten, Räder abzustellen. Das bedeutet für die Sonnenstraße: Es kann nur noch am nördlichen Straßenrand längs zur Fahrbahn geparkt werden. Das Parken und Halten auf der Fahrbahn wird nicht mehr zulässig sein, auch nicht für Lieferdienste.
Der Allee-Charakter der Sonnenstraße mit alten, schützenswerten Bäumen bleibt erhalten, denn die Bäume kühlen ihre Umgebung, spenden Schatten und speichern CO2. Baumgutachten sollen Aufschluss geben, wie vital die Bäume sind, wie sie während der Bauzeit geschützt werden können und wie hoch der Platzbedarf für das Wurzelwerk (Baumscheiben) sein wird.
Bis zu 190 Parkplätze könnten durch den RS1 entfallen
Das Team der Mobilitätsplanung geht davon aus, dass rund 160 Stellplätze auf dem Abschnitt Arneckestraße bis Chemnitzer Straße und weitere 30 zwischen Chemnitzer Straße und Ruhrallee wegfallen werden. Das wird den Parkdruck weiter erhöhen. Aus diesem Grund hat die Mobilitätsplanung das Bewohnerparken in der Chemnitzer Straße in den Blick genommen.
Bewohnerparken rund um die Chemnitzer Straße
Seit 1997 gibt es vier kleinräumige Bewohnerparkzonen (Chemnitzer Straße I-IV). Wenn an der Sonnenstraße Stellplätze wegfallen, benachteiligt das vor allem die Bewohner*innen in den Bereichen I und II. Daher gibt es nun einen Vorschlag: Fasst man die vier Zonen zusammen, vergrößern sich für alle die Park-Optionen. Dafür sollen die Stellplätze für Bewohnerparkausweis-Inhaber*innen ausgeweitet werden. Andere Bereiche werden mit Parkschein oder Parkscheibe bewirtschaftet, für Anwohner*innen aber teilweise freigegeben. Entlang der Saarlandstraße könnten vor allem Kurzzeitparkplätze für die Besucher*innen des Einzelhandels entstehen, so dass sich der Parksuchverkehr insgesamt verringert.
Erfahrungen haben außerdem gezeigt, dass die Feuerwehr in Notfällen nur mit großer Mühe durch die engen Straßen in den historischen Gründerzeitvierteln navigieren kann, wenn dort regelwidrig geparkt wird. Das soll sich mit der neuen Bewohnerparkzone Chemnitzer Straße ändern, denn die Feuerwehr benötigt ausreichend Platz, um an Häusern anzuleitern und Leben zu retten. Auch in weiteren Straßen könnten für mehr Sicherheit Parkmöglichkeiten entfallen – eine genaue Zahl steht aber noch nicht fest.
Warum wird der RS 1 nicht sofort bis zur Ruhrallee weitergebaut?
Die Vorplanung bis zur Ruhrallee liegt fast fertig auf dem Tisch. Doch die weitere Trassenführung von Chemnitzer Straße bis Nußbaumweg ist noch offen. Die Vorzugsvariante führt entlang der S-Bahn-Gleise über Flächen, die der Deutschen Bahn gehören.
Ob sie für den RS1 zur Verfügung gestellt werden können, prüft die DB AG derzeit. Nicht zuletzt deshalb müssen mehrere Alternativen (u.a. durch Chemnitzer Straße und Gutenbergstraße) betrachtet und bewertet werden. Damit soll noch in 2024 ein Ingenieurbüro beauftragt werden. Bestenfalls kann die Weiterführung bis zum Baustart in der Sonnenstraße festgelegt werden. Andernfalls wird von der Chemnitzer Straße bis zur Ruhrallee zunächst eine normale Fahrradstraße realisiert, die entweder später Teil des RS1 wird oder als Zubringer zum Radschnellweg dient.
Wie sieht der Zeitplan für den RS1 aus?
Die Linienführung des Teilstücks von Arneckestraße bis Chemnitzer Straße wird als nächstes zur Freigabe beim Land NRW eingereicht. Parallel wird der Baugrund in der Sonnenstraße untersucht und Baumgutachten stehen an. Danach muss die Planung gegebenenfalls punktuell angepasst werden.
Im letzten Quartal 2024 könnte der Rat über die Vorplanung entscheiden. Im nächsten Jahr folgen Ausführungsplanung und der Antrag auf Fördermittel. Baubeginn wäre dann frühestens 2026.
Was ist mit weiteren Teilstücken des RS1?
Für die westlichen Teilstücke von der Bochumer Stadtgrenze bis nach Dorstfeld wird die Ausschreibung für die Vorplanung in diesem Jahr vorbereitet. Für die östlichen Teilstücke von Nußbaumweg bis Wickede wurde der Auftrag für die Vorplanung im Oktober 2023 erteilt.
Wie geht die Beteiligung weiter?
Alle Infos zum nächsten Bauabschnitt des RS1 und zum Vorschlag Bewohnerparken rund um die Chemnitzer Straße werden in Kürze auf dortmund.de veröffentlicht. Wer sich mit Meinungen oder Fragen beteiligen möchte, kann sich bis noch zum 6. Februar 2024 per E-Mail an das Planungsteam wenden: umsteigern@dortmund.de.