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Entdeckungsreise zwischen Kunst und Vergessen: Junge Künstler*innen bringen „Lost and Found“ ins Dortmunder U

Für die Ausstellung „Lost and Found“ auf der uzwei haben neun junge Menschen ab 16 Jahren spannende Arbeiten geschaffen: Von der Lichtinstallation eines Bauzauns bis zu einem Klavier, das vergesse Melodien spielt. Zu sehen ist die Schau ab Freitag, 20. September, im Dortmunder U.

Die Ausstellung „Lost and Found“ auf der uzwei im Dortmunder U wirkt auf den ersten Blick wie eine Baustelle, als wäre sie noch nicht vollendet. Gleich am Eingang ragen Baugerüste empor und scheinen die Decke zu stützen. Doch dieser Eindruck täuscht – und genau das ist das Konzept. Die uzwei wird nämlich selbst zum „Lost Place“. Die Besucher*innen werden zum Miterleben eingeladen: Mit einer VR-Brille tauchen sie in längst vergessene oder mysteriöse Orte ein. Wer mutig genug ist, kann hinter Bauzäune blicken oder einer geheimnisvollen Melodie lauschen, die plötzlich wie von Geisterhand von einem Klavier erklingt.

Ein Klavier spielt plötzlich vergesse Melodien.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Ein Klavier spielt plötzlich vergesse Melodien.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Kreative Ideen mit professioneller Unterstützung entfalten

Die Ausstellung ist das beeindruckende Ergebnis eines Jugendprojekts zum Thema „Lost Places“. Über mehrere Monate hinweg begaben sich junge Erwachsene im Alter von 16 bis 22 Jahren gemeinsam mit professionellen Künstler*innen auf Entdeckungsreise. Industriedenkmäler, verlassene Häuser hinter Brombeersträuchern und versteckte Orte wurden erkundet. In zahlreichen Workshops lernten sie verschiedene künstlerische Techniken kennen, die es ihnen ermöglichten, ihre eigenen kreativen Ideen in beeindruckende Kunstwerke zu verwandeln. Unterstützt wurden sie dabei von den künstlerischen Leitern Norman Grotegut und Hans Peters sowie Projektleiterin Lioba Sombetzki von der uzwei.

Bereits zum zweiten Mal nehmen die jungen Künstler*innen bei diesem großen Ausstellungsprojekt das Zepter in die Hand. „Das ist genau im Sinne der Arbeit der uwzei, die junge Menschen an die künstlerische Arbeit führen und ihnen die Möglichkeit geben will, ihre eigenen Ideen umzusetzen“, erklärt Lioba Sombetzki. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel aus der Ausstellung: Die Brombeersträucher, die den jungen Menschen während ihrer Erkundungen immer wieder begegneten, wurden selbst zur Kunst. Am Eingang der Ausstellung ragt eine gigantische Beere, die den Besucher*innen direkt ins Auge springt.

Junge Künstler*innen haben mit Unterstützung der uwzei ihre Ideen verwirklicht.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Junge Künstler*innen haben mit Unterstützung der uwzei ihre Ideen verwirklicht.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Verbotener Zaun trifft Erinnerung an Heimat Libanon

Die Ausstellung bietet zahlreiche Werke, die den Besucher*innen viel zu entdecken geben. So zeigt Merit Junghans, wie ein gewöhnlicher Bauzaun kreativ umgestaltet werden kann. Zerschnitten und neu arrangiert, verwandelt er sich in eine Skulptur, die an eine Kellerassel erinnert, während geschickt platzierte Lichter faszinierende Schattenspiele erzeugen. Der einst als Grenze wahrgenommene Bauzaun verliert seinen abschreckenden Charakter und gewinnt eine neue, künstlerische Bedeutung.

Ein weiteres Highlight ist die Installation „Kraft des Andenkens“ von Hayati, einem Mitglied der „Ruhrtalente“ aus Gelsenkirchen, mit denen die uzwei erstmals kooperierte. Ein Schutthaufen mit einer herausragenden Hand, umgeben von Alltagsgegenständen, erinnert daran, dass hier einst jemand lebte. An einer rosafarbenen, schmutzigen Wand hängen Bilder der libanesischen Sängerin Fairouz, begleitet von einer Zeile eines ihrer Lieder auf Arabisch: „Wir kehren zurück, meine Liebe, wir kehren zurück.“ Diese Installation ist eine Hommage an die Heimat Libanon.

Vielfältige Kunstwerke: Von Toilettentüren bis zu Kohlezeichnungen

Insgesamt neun Werke, unterschiedlicher in ihrer Ausdrucksweise kaum vorstellbar, erwarten die Besucher*innen. Ein interaktives Videospiel führt die Spieler*innen auf eine Reise zu alten Gedichten. Alte Toilettentüren, hinter denen CDs oder Schallplatten verborgen sind, laden die Besucher*innen dazu ein, eigene Botschaften zu hinterlassen. Ein Videoloop, den man von verschiedenen Seiten erleben kann, sowie eine VR-Installation, die düstere, ausweglose Räume zeigt, bieten faszinierende, immersive Erlebnisse. Auch klassische Kohlezeichnungen, die sich mit dem Bergbau und seinen Arbeitern beschäftigen, sind Teil der Ausstellung.

Für Lost and Found auf der uzwei haben neun junge Menschen ab 16 Jahren spannende Arbeiten geschaffen.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Für „Lost and Found“ auf der uzwei haben neun junge Menschen ab 16 Jahren spannende Arbeiten geschaffen.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Die jungen Künstler*innen

Die Werke stammen von den Künstler*innen Adelina Lavrentyev, Chantal Hedtkamp, Hayati, Juri Muzychenko, Leonie Galbarsch, Maryam Kannouj, Merit Junghans, Metin Bingöl und Mika Finn Klöpper. Präsentiert werden die Kunstwerke in einer eindrucksvollen Szenografie von Anna Daschkewitz und Leonie Kohlenbach.

Besucher*innen können sich auf eine außergewöhnliche Ausstellung freuen, die künstlerische Vielfalt und die Kreativität junger Talente eindrucksvoll zur Geltung bringt.

Weitere Infos zur Austellung „Lost and Found“

Das interaktive Ausstellungsprojekt „Lost and Found“ findet auf der uzwei im Dortmunder U statt und läuft vom 20. September 2024 bis zum 2. Februar 2025. Die feierliche Eröffnung ist am 19. September 2024 um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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