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"Unheimlich schön" - Ausstellung im MKK beleuchtet Geschlechterstereotype um 1900 und zeitgenössische künstlerische Ansätze

"Unheimlich schön" ist die nächste Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte: bis 7. Januar 2024 zeigt das MKK in seinem Studio unter diesem Titel Geschlechterstereotype um 1900 bei Sascha Schneider und verknüpft sie mit zeitgenössischen künstlerischen Ansätzen. Der Eintritt ist frei.

Das Team hinter der neuen Sonderschau (v.l.n.r): Dr. Christian Walda, Kunsthistoriker und stellvertretender Museumsdirektor, Svenja Lehnhardt, wissenschaftliche Volontärin und Projektleitung der Ausstellung und Ann-Kathrin Mäker, Kunst- und Kulturvermittlerin. (Fotos: Tanita Groß)
Bild: Stadt Dortmund / Tanita Groß
Das Team hinter der neuen Sonderschau (v.l.n.r): Dr. Christian Walda, Kunsthistoriker und stellvertretender Museumsdirektor, Svenja Lehnhardt, wissenschaftliche Volontärin und Projektleitung der Ausstellung und Ann-Kathrin Mäker, Kunst- und Kulturvermittlerin. (Fotos: Tanita Groß)
Bild: Stadt Dortmund / Tanita Groß

Im Fokus der Ausstellung stehen die Werke des Dresdener Künstlers Rudolph Karl Alexander, genannt Sascha Schneider (1870-1927), der vor allem durch seine Darstellung des idealisierten menschlichen Körpers bekannt ist. Seine Gemälde von Frauen, Männern, Jungen und Androgynen spiegeln die gängigen Geschlechterstereotype des frühen 20. Jahrhunderts wider, darunter das Bild der verführerischen Frau und des muskulösen Mannes.

Ausstellungsansicht der neuen Sonderschau "Unheimlich schön"
Bild: Tanita Groß
Sascha Schneiders Hauptmotiv: Die Darstellung des idealisierten männlichen Körpers.
Bild: Tanita Groß

Sascha Schneider wurde bekannt durch seine Illustrationen für Karl Mays "Gesammelte Reiseerzählungen". Seine herausragende Fähigkeit zur Aktzeichnung, insbesondere männlicher Modelle, führte zur Professur für Aktmalerei an der Großherzoglichen Kunsthochschule Weimar im Jahr 1904. Auch in seinen Historienbildern stehen nackte, muskulöse Körper aller Altersgruppen im Mittelpunkt.

Gefährlich-verführerische Femme Fatale

Die Dominanz des männlichen Akts in Schneiders Werken ist nicht nur auf zeitgenössische Tendenzen der männlichen Selbstbehauptung zurückzuführen, sondern auch auf seine Homosexualität. Frauen spielen ebenfalls eine Rolle in seiner Kunst, jedoch nehmen sie oft eine gefährlich-verführerische Position ein.

Die Ausstellung beleuchtet auch stereotype Darstellungen der gefährlichen Frau, der Femme Fatale, die als Reaktion auf die Emanzipationsbewegung des 19. Jahrhunderts populär wurden. Diese Darstellungen stilisierten Frauen als Objekte der Begierde und bedrohliche Figuren, die ihre vermeintlichen Waffen wie Freizügigkeit, körperliche Attraktivität und Sexualität einsetzten. Schneider griff dieses Thema auf, indem er neue Bilder von vermeintlich schönen, gefährlichen Frauen schuf oder bekannte Motive verfremdete. Viele seiner weiblichen Figuren wirken nur auf den ersten Blick feminin und sind ambivalent.

Ausstellungsansicht der zeitgenössischen Fotografien von Milena Schilling und Fiona Mentzel.
Bild: Stadt Dortmund / Tanita Groß
Die Werke von Sascha Schneider werden in der Ausstellung mit zeitgenössischen künstlerischen Ansätzen konfrontiert. Die Fotografinnen Milena Schilling und Fiona Mentzel setzen sich in ihrer Fotoserie "Men are made to reproduce" mit dem Thema Unfruchtbarkeit bei Männern auseinander und fordern dazu auf, die gewohnten Sehgewohnheiten zu hinterfragen.
Bild: Stadt Dortmund / Tanita Groß

Neue Perspektiven durch zeitgenössische Kunst

Zusätzlich präsentiert die Ausstellung "Unheimlich schön" zeitgenössische Kunstwerke, die die Geschlechterbilder von Sascha Schneider in einen neuen Kontext setzen. Vor allem die Fotografien aus der Serie "Men are made to reproduce" (2022) von Milena Schilling und Fiona Mentzel fordern die Betrachter*innen heraus, die gewohnten Sehgewohnheiten zu überdenken.

Zum Thema

„Unheimlich schön. Geschlechterstereotype um 1900 bei Sascha Schneider“, 8. September 2023 bis 7. Januar 2024
Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Frauen, LSBTIQ* & Gleichstellung

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