Newsroom

Umwelt

Stadt Dortmund setzt mit Energienutzungsplan den Kurs in Richtung Klimaneutralität fort

Bis heute wurden und werden schon viele Einzelmaßnahmen angestoßen, um die den Einsatz fossiler Energieträger zu verringern und somit die Treibhausgasemissionen zu senken. Doch eine stadtweit abgestimmte Strategie, um die Anstrengungen zu koordinieren, mit denen das Ziel der Klimaneutralität 2035 erreicht werden soll, gibt es noch nicht. Das soll sich jetzt ändern.

Der Rat der Stadt Dortmund hat deshalb bereits im Dezember 2021 über das Handlungsprogramm Klima-Luft 2030 die Erstellung eines Energienutzungsplans (ENP) beschlossen.

Dortmund setzt auf Klimaneutralität bis 2035 mit Energienutzungsplan

Welche Wohngebiete können künftig mit Fernwärme bzw. Nahwärme versorgt werden? Wo können industrielle Abwärme oder Geothermie genutzt werden? Welche Anforderungen stellt die Elektromobilität an unsere Infrastruktur? Welche Vorbereitung braucht die, um die Infrastruktur auf einen Zuwachs an Wärme- und Kälteanlagen vorzubereiten? Wo sollte die energetische Sanierung der Gebäude besonders vorangetrieben werden? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen die Stadtverwaltung – wie viele andere Interessierte – nicht erst seit der jüngsten Energiekrise.

Bedeutung eines kommunalen Energienutzungsplans

Das Herzstück eines ENP ist die kommunale Wärmeplanung, es werden aber auch andere Themen wie Strom, Wasserstoff und Kälte betrachtet. Zwar wird die kommunale Wärmeplanung über ein Bundesgesetz in absehbarer Zeit verpflichtend, Dortmund nimmt hier aber, zusammen mit Städten wie Essen, Köln oder Düsseldorf, eine Vorreiterrolle ein und macht sich bereits jetzt auf den Weg.

Der Energienutzungsplan soll auf realen Daten basieren, die wissenschaftlich ausgewertet werden. In den ersten zwei Schritten wird eine Bestands- und Potenzialanalyse den genauen Status Quo ermitteln. Wärmepotenziale, Energiebezüge, bauphysikalische Momentaufnahmen, bestehende Konzepte, sozioökonomische Daten und vieles mehr werden dabei in ein digitales Modell der Stadt überführt. Auf dieser Basis – die ein möglichst vollständiges Gesamtbild widerspiegeln soll – können dann Zielszenarien und Transformationspfade entwickelt werden, also Strategien zur Vorgehensweise in den nächsten Jahren.

Doch der Energienutzungsplan geht über die rein technischen Aspekte weit hinaus. Er soll auch sozioökonomische Ziele wie soziale Gerechtigkeit, Förderung eines fairen Wettbewerbs oder die Schaffung von Arbeitsplätzen mit in den Blick nehmen.

Einbezug der Stadtgesellschaft und der Wirtschaft

Wichtig in dem Prozess ist auch der Einbezug von möglichst vielen Interessensvertreter*innen ganz unterschiedlicher Couleur. "Entscheidend ist dabei, dass wir alle wichtigen Akteure zusammen an einen Tisch bekommen", betont Projektleiter Dr. Ruben Schauer von der städtischen Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, "denn nicht nur die Verwaltung muss die lokale Energiewende umsetzen, die Maßnahmen müssen von der gesamten Stadtgesellschaft mitgetragen werden." Daher sind einige Workshops mit verschiedenen Akteuren wie der Wohnungswirtschaft, den Energieversorgungsunternehmen, dem Klimabeirat und anderen geplant. Insbesondere die größeren und mittelständischen Wirtschaftsunternehmen der Stadt aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Gewerbe, Logistik u.a. sollen eingebunden werden, da sie einerseits Großverbraucher*innen und gleichzeitig auch mögliche Lieferanten überschüssiger Wärme sind.

Unterstützung durch Partner und Expert*innen

Unterstützt wird die Stadt bei der Erstellung des ENP von der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21), die als neutraler, beratender Partner ihre enorme Fachexpertise und Erfahrung sowie ihr lokales Know-how mit einbringen wird. Mit im Boot ist überdies das Planungsbüro "greenventory" aus Freiburg. "greenventory" hat deutschlandweit bereits mehr als 70 Energienutzungspläne erstellt und bringt somit einen großen Erfahrungsschatz mit ein. In Baden-Württemberg ist die kommunale Wärmeplanung seit 2020 verpflichtend.

Ziel ist es, eine erste Fassung des Energienutzungsplans bereits Ende des Jahres vorzulegen. Der Plan wird dann in den kommenden Jahren sukzessive verfeinert, dessen Umsetzungsfortschritt überwacht und liefert dann einen roten Faden für diejenigen, die in den nächsten Jahren mit der Dortmunder Energiewende zu tun bekommen – und das sind viele, wenn nicht sogar alle.

Zum Thema

Mehr Informationen finden Sie im Internet:

Umwelt, Nachhaltigkeit & Klimaschutz Wirtschaft Planen & Bauen Wohnen

Weitere Nachrichten

Mehr Nachrichten
zur Nachricht Dortmunder Neujahrsgespräch: Arbeit und Wirtschaft in stahlharten Zeiten Dortmunder Neujahrsgespräch: Arbeit und Wirtschaft in stahlharten Zeiten Di 14. Januar 2025
Neujahrsgespräch in der Dortmunder DASA
Bild: Stadt Dortmund / Sören Spoo
zur Nachricht Kurze Wege - viele Dortmunder*innen wohnen in "15-Minuten-Quartieren" Kurze Wege - viele Dortmunder*innen wohnen in "15-Minuten-Quartieren" Mi 8. Januar 2025
Zwei Seniorinnen spazieren lachend durch den Rombergpark.
zur Nachricht Ein großer Sprung für den „Haldensprung“: Mittelteil der Brücke schwebt über Bahngleisen ein Ein großer Sprung für den „Haldensprung“: Mittelteil der Brücke schwebt über Bahngleisen ein Mo 6. Januar 2025
Der Mittelteil der Brücke Haldensprung wird von einem Kran aufgesetzt.
Bild: Stadt Dortmund / Stephan Schütze
zur Nachricht Wohnen in Dortmund: Alles zum Mietspiegel 2025 Wohnen in Dortmund: Alles zum Mietspiegel 2025 Mo 6. Januar 2025
Bild: DOGEWO
zur Nachricht Von A wie Altkleider bis Z wie Zuschuss: Das ändert sich 2025 in Dortmund Von A wie Altkleider bis Z wie Zuschuss: Das ändert sich 2025 in Dortmund Do 2. Januar 2025
Zwei Personen mit einem Umzugskarton auf dem Weg vom Auto zu ihrer neuen Wohnung
Bild: Markus Mielek
zur Nachricht Rezepte mit außergewöhnlichen Zutaten gibt es in der Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums Rezepte mit außergewöhnlichen Zutaten gibt es in der Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums Sa 21. Dezember 2024
Mira van Leewen, Leiterin des Deutschen Kochbuchmuseums Dortmund, blättert durch die zahlreichen Rezepte.
Bild: Stadt Dortmund / Claudia Friedrich
zur Nachricht Mittelteil der Brücke „Haldensprung“ schwebt im Januar über Bahngleisen ein Mittelteil der Brücke „Haldensprung“ schwebt im Januar über Bahngleisen ein Fr 20. Dezember 2024
IGA 2027: Mittelteil der Brücke „Haldensprung“ schwebt über Bahngleisen ein.
Bild: Stadt Dortmund / Karin Molde
zur Nachricht Erster Erfolg: Anmietungs-Fonds fördert neues Streetwear-Geschäft in der City Erster Erfolg: Anmietungs-Fonds fördert neues Streetwear-Geschäft in der City Fr 20. Dezember 2024
Frau schaut sich Kleidung auf Kleiderstange an.
Bild: Stadt Dortmund / Leonardo Hering
zur Nachricht Anwohner*innen vor Lärm schützen: Tempo 30 auf weiteren Abschnitten im Dortmunder Straßennetz Anwohner*innen vor Lärm schützen: Tempo 30 auf weiteren Abschnitten im Dortmunder Straßennetz Do 19. Dezember 2024
Aufnahme eines Tempo-30-Verkehrsschildes. Im Hintergrund Häuser, Bäume und der Florianturm.
Bild: Stadt Dortmund / Desiree Schwertfeger
zur Nachricht So ist die Stadtverwaltung Dortmund zwischen den Jahren für Sie da So ist die Stadtverwaltung Dortmund zwischen den Jahren für Sie da Di 17. Dezember 2024
Zwei Personen sitzen in einem Büro und arbeiten am Computer
zur Nachricht Jetzt kostenlos beantragen: Dortmund-Karte bringt Rabatte für Freizeit und Kultur Jetzt kostenlos beantragen: Dortmund-Karte bringt Rabatte für Freizeit und Kultur Mo 16. Dezember 2024
Ein älterer Mann und ein Kind machen zusammen ein Selfie vor dem Giraffengehege des Dortmunder Zoos.
zur Nachricht Von der Ritterburg zum digitalen Denkmal: App erweckt Haus Mengede zum Leben Von der Ritterburg zum digitalen Denkmal: App erweckt Haus Mengede zum Leben Do 12. Dezember 2024

Eine App soll die Geschichte des mächtigen Ritterguts von Haus Mengede erzählen.

zur Nachricht Der Natur eine Stimme geben: Künstlerduo erhält Förderpreis Der Natur eine Stimme geben: Künstlerduo erhält Förderpreis Di 10. Dezember 2024
Oberbürgermeister Thomas Westphal gratuliert Jana Kerima Stolzer (links) und Lex Rütten (rechts).
Bild: Stadt Dortmund / Stephan Schütze
zur Nachricht Grün und gratis: Das neue Jahrbuch Dortmunder Gartenkultur 2025 ist da Grün und gratis: Das neue Jahrbuch Dortmunder Gartenkultur 2025 ist da Mo 9. Dezember 2024
Krokusse im Westfalenpark
Bild: Stadt Dortmund / Claudia Schwabe-Scharmann
zur Nachricht 100-Millionen-Euro-Koop zur Klima-Resilienz: Dortmund wird Schwammstadt 100-Millionen-Euro-Koop zur Klima-Resilienz: Dortmund wird Schwammstadt Fr 6. Dezember 2024
Bild: EGLV / Rupert Oberhäuser