Naturmuseum
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Das Museum

Sammlungen

Sammeln und Bewahren ist eine wesentliche Aufgabe von Museen. Durch den Besitz von Sammlungen, die die Grundlage der weiteren Arbeit bilden, werden Museen gleichsam definiert und abgegrenzt von Einrichtungen wie Ausstellungshallen oder Science Centern, mit denen es aber Überschneidungen in der kulturellen oder Bildungsarbeit gibt. Naturkundliche Sammlungen stellen ein Archiv der Natur und der Naturgeschichte dar. Sie belegen das Vorkommen und die Merkmale von Tieren, Pflanzen, Mineralen oder Gesteinen an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten. Die Arbeit eines Naturkundemuseums beschränkt sich aber nicht darauf, vergangene Zustände der Natur zu dokumentieren. Vielmehr werden die Sammlungen zum einen genutzt, um Wissen über die Natur, insbesondere bei der jüngeren Generation, zu verbreiten und damit den Grundstein für einen rücksichtsvollen Umgang mit unserer Umwelt zu legen. Zum anderen stehen die Sammlungen Wissenschaftlern weltweit zur Verfügung, um ganz aktuelle Fragen, etwa zur Evolutionsbiologie, Systematik oder Biogeographie, zu beantworten.

Nur ein kleiner Teil der umfangreichen Sammlungen kann in der Dauerausstellung gezeigt werden. Ungefähr 90 % der Objekte lagern in verschiedenen Magazinräumen. Einige davon werden regelmäßig im Rahmen von Sonderausstellungen präsentiert.

Übersicht der Sammlungen

Botanische Sammlung

Nachdem die ursprünglichen Pflanzensammlungen im Zweiten Weltkrieg vollständig vernichtet worden waren, verfügt das Museum für Naturkunde Dortmund heute über eine botanische Sammlung von etwa 20.000 Herbarbögen, die verschiedenen Einzelherbarien zugehörig sind.

Ein Herbarbogen aus der Rosensammlung LANGE
Bild: Naturmuseum Dortmund
Ein Herbarbogen aus der Rosensammlung LANGE
Bild: Naturmuseum Dortmund

Das umfangreichste von diesen ist das Herbarium BIERBRODT mit etwa 6.700 Pflanzenbelegen. Wilhelm Bierbrodt (1883-1974) sammelte ab dem Ende des 19. Jahrhunderts Pflanzen vornehmlich in Westfalen. Ältere Stücke (ab ca. 1865) gelangten durch Tausch mit anderen Sammlern in das Bierbrodt’sche Herbarium.

Auch die Herbarien NEIDHARDT und REHAGE umfassen schwerpunktmäßig die regionale Flora. Mit dem Herbarium TILLER ist aber auch etwas Exotik in den Pflanzensammlungen des Dortmunder Naturkundemuseums vertreten: Die etwa 2.000 Belege stammen aus den peruanischen Anden. Einzigartig ist auch die etwa 1.300 Herbarbögen umfassende Sammlung von Wildrosen von Hermann LANGE.

Entomologische Sammlung

Rein zahlenmäßig übertrifft die entomologische Sammlung alle anderen Sammlungsbereiche des Museums: Sie enthält rund 150.000 Insekten.

Ein prachtvoller Schmetterling aus der entomologischen Sammlung.
Bild: Naturmuseum Dortmund
Ein prachtvoller Schmetterling aus der entomologischen Sammlung.
Bild: Naturmuseum Dortmund

Die beiden mit Abstand größten Insektenordnungen, die Käfer und die Schmetterlinge, bilden naturgemäß den Schwerpunkt. Aber auch die übrigen Insektengruppen, wie Zweiflügler, Hautflügler, Zikaden oder Libellen, sind in geringerem Umfang vertreten.

Zu den ältesten Einzelsammlungen gehört die exotische Käfersammlung von MÖLLENKAMP, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hat. Sie besteht aus über 100 Insektenkästen mit einigen Tausend Individuen. Ebenfalls mehrere Tausend Exemplare umfasst die Sammlung paläarktischer Käfer von SKORASZEWSKY. Mehr noch als die Käfer sind die Schmetterlinge vertreten. Sehr umfangreich sind die Sammlung exotischer Schmetterlinge von EIMERMACHER mit über 100 Kästen und vielen Tausend Individuen und die Sammlung ALBERS, die europäische Schmetterlinge enthält. Erwerbungen jüngeren Datums sind die Schmetterlingssammlungen KRÄMER und VAN SCHAYCK. Die Sammlung KRÄMER umfasst 75 Kästen mit rund 7.400 Faltern aus Nordrhein-Westfalen, dem übrigen Deutschland und Südeuropa. Die Sammlung VAN SCHAYCK beinhaltet 18 Kästen mit rund 1.500 Schmetterlingen europäischer Herkunft.

Wirbeltiersammlung

Blick in einen der Sammlungsschränke im Wirbeltiermagazin.
Bild: Naturmuseum Dortmund
Blick in einen der Sammlungsschränke im Wirbeltiermagazin.
Bild: Naturmuseum Dortmund

Die Wirbeltiersammlung enthält vor allem Standpräparate (Dermoplastiken) von mitteleuropäischen Säugetieren und Vögeln. Insbesondere die heimische Vogelfauna ist nahezu vollständig vertreten, Greifvögel und Eulen sind hierbei besonders erwähnenswert.
Eine kleine Sammlung von Gelegen europäischer Vogelarten ergänzt die Wirbeltiersammlung ebenso wie einzelne Balgserien (etwa von Maulwürfen und Spitzmäusen) sowie Schädel, Skelette und Felle. Neben europäischen Arten sind auch einige exotische Tiere in der Sammlung vorhanden, einschließlich solch außergewöhnlicher Arten wie Schnabeltier und Kiwi. Oftmals handelt es sich dabei um ehemalige Zootiere, die nach ihrem Tod dem Museum zur Präparation überlassen wurden. Insgesamt gehören zur Wirbeltiersammlung rund 2.200 Objekte.

Sammlung von Mollusken, Stachelhäutern und Korallen

Schnecken der Gattung Helix aus der Molluskensammlung
Bild: Naturmuseum Dortmund
Schnecken der Gattung Helix aus der Molluskensammlung
Bild: Naturmuseum Dortmund

Die Sammlung von Mollusken, Stachelhäutern und Korallen und anderen wirbellosen Tieren umfasst etwa 3.000 Objekte. Die Mollusken (Weichtiere) stammen sowohl aus der Region als auch aus Nord- und Ostsee sowie tropischen Meeren. Ein Teil der Schneckengehäuse tropischer Herkunft sowie der Korallen wurden ursprünglich vom Zoll beschlagnahmt und dem Museum später überlassen.

Paläontologische Sammlung

In der paläontologischen Sammlung findet sich ein ganzer Schrank mit Seeigeln aus der Kreidezeit.
Bild: Naturmuseum Dortmund
In der paläontologischen Sammlung findet sich ein ganzer Schrank mit Seeigeln aus der Kreidezeit.
Bild: Naturmuseum Dortmund

Die geowissenschaftlichen Sammlungen mit etwa 70.000 Einzelobjekten werden in die drei Teilbereiche der Paläontologie, Mineralogie und Geologie untergliedert. Den historischen Grundstock bildet die paläontologische Sammlung, die noch zahlreiche Stücke aus der Gründungszeit des Museums von vor 100 Jahren beherbergt (Sammlungen WEINERT, LAURENT und FREMDLING). Sie umfasst Fossilien der gesamten Erdgeschichte, angefangen bei über zwei Milliarden Jahre alten Stromatolithen aus Australien bis hin zu eiszeitlichen Knochenfunden aus Dortmund und der näheren Umgebung.

Einen herausragenden Stellenwert nimmt die paläobotanische Sammlung aus dem Devon und Karbon ein, die einen detaillierten Einblick in die Pflanzenwelt des Erdaltertums gewährt und für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert ist. Aber auch die Versteinerungen der Kreidezeit, die aus der gesamten Region aufgesammelt wurden, dürfen nicht unerwähnt bleiben. Von Riesenammoniten über Muscheln und Seeigel bis hin zu Überresten von Sauriern ist im Magazin und der Schausammlung vieles aus dieser Zeit vertreten.

Eine Besonderheit des Museums ist die ca. 800 Stücke umfassende Sammlung der Grube Messel, die bei mehreren Grabungskampagnen des Museums in den Jahren 1974 bis 1978 gefunden wurden. Das Highlight ist hierbei ein originales Messeler Urpferdchen, das neben zahlreichen anderen Messel-Fossilien zu bestaunen ist.

Neben Messel sind in den Sammlungen des Museums auch alle anderen wichtigen deutschen Fossillagerstätten mit zahlreichen Exponaten vertreten, wie Solnhofen, Bundenbach oder Holzmaden.

Mineralogische Sammlung

Den Schwerpunkt der mineralogischen Sammlung bilden Funde aus der Region. Aufgrund der großen Kriegsschäden wurde sie in den 1950er Jahren durch den Ankauf der berühmten Sammlung SCHMIDT komplettiert.

Tausende von kostbaren Mineralen werden im Geomagazin aufbewahrt.
Bild: Naturmuseum Dortmund
Tausende von kostbaren Mineralen werden im Geomagazin aufbewahrt.
Bild: Naturmuseum Dortmund

Besonders die Minerale des Sieger- und Sauerlandes nehmen einen großen Stellenwert ein, aber auch das Ruhrgebiet, das Bergische Land und das Münsterland sind mit einer Vielzahl an Exponaten vertreten. Zahlreiche Kalzite von Hohenlimburg, die den Formenreichtum dieser auf den ersten Blick eher unscheinbaren Mineralgruppe verdeutlichen, oder das einmalige Archiv von eiszeitlichen Höhlenperlen stellen nur zwei der verschiedenen Teilsammlungen dar.
Eine weitere Besonderheit ist eine ca. 1.500 Objekte umfassende Achatsammlung, deren Schwerpunkt bei deutschen Fundstellen liegt. Natürlich darf auch eine umfangreiche Mineralsystematik nach STRUNZ nicht fehlen.

Nahaufnahmen von Mineralen lassen die Kristallstruktur erkennen.
Bild: Naturmuseum Dortmund
Nahaufnahmen von Mineralen lassen die Kristallstruktur erkennen.
Bild: Naturmuseum Dortmund

Eine Kuriosität, die regelmäßig bei den Besuchern für Gänsehaut sorgt, sind die „menschlichen Steine“ (Blasensteine, Nierensteine, Magensteine etc.), die ursprünglich aus den Städtischen Kliniken stammen und auf eindrucksvolle Weise daran erinnern, dass sogar im menschlichen Körper Steine bis zu einer beachtlichen Größe heranwachsen können ...
Ein beeindruckendes UV-Kabinett mit fluoreszierenden Mineralen aus der ganzen Welt komplettiert die Sammlung der Mineralogie.

Geologische Sammlung

Die geologische Sammlung enthält petrographische Belegstücke der wichtigsten magmatischen, metamorphen und sedimentären Gesteine aus aller Welt.

Die Marmorsammlung beinhaltet Referenzstücke aus aller Welt
Bild: Naturmuseum Dortmund
Die Marmorsammlung beinhaltet Referenzstücke aus aller Welt
Bild: Naturmuseum Dortmund

Zu jedem Erdzeitalter ist zudem eine regionale, stratigraphische Gesteinssammlung angelegt worden, die vom Präkambrium bis zum Quartär reicht und die Fossilfunde der jeweiligen Epoche komplettieren soll. Auch eine kleine, aber exquisite Auswahl von Meteoriten ist vorhanden. Das Herzstück dieser „Himmelssteine“ ist ein 76,2 kg schweres Stück des Meteoriten „Campo del Cielo“, das in der Ausstellung zum Anfassen und Bestaunen einlädt. Kleinere Archive von Evaporiten, Tiefsee-Sedimenten, eine Auswahl verschiedener Kohlearten und eine petrologische Übersicht über den Kreislauf der Gesteine runden die Teilsammlung Geologie ab.

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