Gesundheitsamt

Umweltmedizin

Hitze und Gesundheit

Auch in Dortmund nimmt die Hitzebelastung zu. Welche Gefahren für die Gesundheit durch Hitze, aber auch durch die damit oft verbundenen Ozon- oder UV-Belastungen entstehen, wie Sie sich darauf einstellen können und ab wann ein gefährlicher Notfall besteht, erfahren Sie auf dieser Seite.

Dieses Informationsangebot des Gesundheitsamtes ist Teil des dynamischen Hitzeaktionsplans der Stadt Dortmund. Zum Hitzeaktionsplan finden Sie mehr Informationen auf der Sonderseite des Umweltamtes .

Dortmunder Silhouette mit Sonnenlicht und einem Thermometer
Heiße Tage auch in Dortmund
Bild: Stadt Dortmund

Es ist anzunehmen, dass es als Folge der Klimaänderungen auch bei uns in Dortmund zunehmend zu Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten kommen wird. Bereits in den letzten Jahren stieg die Anzahl heißer Tage und der sogenannten tropischer Nächte an. In Innenstadtbereichen mit hoher Bevölkerungs- und Bebauungsdichte liegen die durchschnittlichen Temperaturen noch höher als im unbebauten Umland.

Problematisch für die Gesundheit sind insbesondere länger anhaltende Hitzeperioden, die sogenannten Hitzewellen. Unter einer Hitzewelle wird im Allgemeinen eine Episode extremer Hitzebelastung verstanden, die eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt.

Hitze

Der menschliche Körper versucht, seine Temperatur konstant bei etwa 37°C zu halten. Bei Wärme/Hitze kann er jedoch unter Umständen nicht ausreichend gegenregulieren. Es kann dann zu ernsten gesundheitlichen Störungen kommen.

Ältere Menschen an einem heißen Tag in der Innenstadt. Eine Dame ruht auf der Parkbank und trinkt Wasser. Ein Herr wischt sich den Schweiß ab.
Hitze belastet den Körper
Bild: Stadt Dortmund

Die nachfolgenden Hinweise sollen helfen, Gefahren besser zu erkennen und vorzubeugen. Sie finden jede Menge Informationen und Tipps zum Umgang mit Hitze, unseren Podcast zum Thema und viele Links und Downloads.

Umgang mit Hitze

Bei länger andauernder, extremer Hitze leiden alle Menschen unter der Hitzebelastung. Einige sind jedoch besonders betroffen. Neben Verhaltensänderungen für den Alltag ist es vor allem wichtig, Notfälle zu erkennen und richtig reagieren zu können.

Ozon

Ozon ist ein aus drei Sauerstoffatomen aufgebautes gasförmiges Molekül. In hohen Konzentrationen führt es zu Reizungen der Atemwege und der Augen und kann Atemwegserkrankungen und Allergien begünstigen bzw. auslösen.

Vermehrte Entzündungen im Lungengewebe und Verminderungen der Lungenfunktionen werden hervorgerufen, wenn Ozon bei z.B. tiefer und häufiger Atmung (Sport, körperliche Arbeit) in tiefere Lungenabschnitte gelangt. Die Empfindlichkeit gegenüber Ozon ist allerdings unterschiedlich ausgeprägt. Ca. 15% der Bevölkerung reagiert jedoch wahrscheinlich in höherem Maße auf Ozon. Empfindliche oder vorgeschädigte Personen, zum Beispiel Asthmatiker, sind besonders anfällig.

Ozon kommt in der oberen Erdatmosphäre vor und bildet sich zudem in den erdnahen Luftschichten als Reaktion von u.a. Luftschadstoffen (Stickoxiden) mit Sauerstoff unter dem Einfluss von UV-Strahlung. Die Ozonbelastung ist deshalb in den Sommermonaten sehr hoch und nimmt an Hitzetagen zu.

Die Ozonkonzentration wird an rund 300 Messstationen in Deutschland überwacht (aktuelle Daten z.B. unter Umweltbundesamt )

Eine Ozonbelastung beginnt ab einem Wert von 120 µg/m³als Acht-Stunden-Mittelwert, der Informationsschwellenwert liegt bei 180 µg/m³ als Ein-Stunden-Mittelwert und der Alarmschwellenwert (Risiko für die menschliche Gesundheit) bei 240 µg/m³ al 1 Stunden-Mittelwert. Der maximale Acht-Stunden-Wert eines Tages darf an höchstens 25 Tagen pro Kalenderjahr, gemittelt über drei Jahre, den Wert von 120 µg/m3 überschreiten.

Die höchsten Konzentrationen werden im Sommer am Nachmittag erreicht. Die höchsten Werte für Ozon werden in den Randgebieten der Städte und im ländlichen Umfeld erreicht, da Ozon aufgrund der Wechselwirkungen mit z.B. Autoabgasen innerstädtisch rascher abgebaut wird. Aus diesem Grunde sollten Sport und anstrengende Tätigkeiten insbesondere bei Ozon empfindlichen Menschen nur in den frühen Morgenstunden oder am Abend betrieben werden. Die Wohnungen sollen am frühen Morgen oder am Abend/zur Nacht belüftet werden.

UV-Licht

Ultraviolette-Strahlung (UV-Strahlung) gehört wie das sichtbare Licht zur elektromagneti­schen Strahlung, sie hat aber eine kürzere Wellenlänge.

UV-Strahlung kann gesundheitliche Schäden bewirken, insbesondere an der Haut und den Augen. Ein bedeckter Himmel bietet keinen Schattenschutz und kann mit hohen UV-Werten einhergehen. In den letzten Jahren ist vor allem die Hautkrebsrate aufgrund der vermehrten UV-Strahlung und unseres geänderten Verhaltens im Sommer massiv angestiegen.

Wichtige Einflussfaktoren für den UV-Index sind Jahres- und Tageszeiten, die Bewölkung und die Höhe eines Ortes. In Deutschland werden im Sommer Werte im Durchschnitt bis neun erreicht, in Hochlagen der Gebirge bis elf. Am Äquator werden Werte bis zwölf und mehr erreicht.

Die wichtigste UV-Strahlenquelle ist die Sonne. In der Zeit von 11:00 bis 15:00 Uhr ist bei hochstehender Sonne die UV-Strah­lung am höchsten. Das Risiko ist besonders für Kinder und Menschen mit hellem Haut­typ, aber auch für im Freien arbeitende Menschen sehr hoch. Ein Sonnenbrand verdoppelt das Risiko für Hautkrebs und unsere Haut altert unter zu hoher UV Strahlung schneller. UV-Belastungen können im Rahmen von Reflexionen an Sand und Wasser oder im Winter an Schnee nochmals verstärkt werden.

Prognosen über UV-Strahlenwerte sind z.B. über das Bundesamt für Strahlenschutz oder beim Deutschen Wetterdienst abrufbar.

Hauttypen

Eine Reihe von Händen mit unterschiedlichen Hautfarben, sortiert von hell nach dunkel
Der Hauttyp entscheidet über die Dauer, die Sie unbeschadet in der Sonne verbringen können
Bild: Stadt Dortmund

Der Mensch hat kein Frühwarnsystem für UV-Strahlung. Eine gerötete Haut ist bereits geschädigt.

Der UV-Index ist eine international gültige Skala, die Richtwerte über die UV-Bestrahlungsstärke angibt. Je höher der UV-Index ist, desto schneller kommt es zu einem Sonnenbrand bei ungeschützter Haut. Ab einem UV-Index von drei sind erste Schutzmaßnahmen notwendig. UV-Index Werte höher als acht erfordern dann unbedingte Schutzmaßnahmen mit Schutzkleidung und Sonnenschutzcremes.

Schutzmaßnahmen bei hoher UV-Strahlung

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