Hoeschpark
Historie
Vorläufer des späteren Hoeschparks bildeten ein städtischer Ballspielplatz unter der Bezeichnung "Weiße Wiese", der ab etwa 1909 zur ersten Spielstätte des "Ballspielvereins Borussia Dortmund" wurde, und der darauf folgende "Borussia-Sportpark" mit einem 1924 fertiggestellten Stadion für 18.000 Besucher.
Die Planungen für eine weitere Parkanlage, neben dem Fredenbaumpark, allerdings mehr an den Erfordernissen des Sports orientiert, reichen bis in die späten 1920er Jahre zurück bis dann ab 1937 der werkseigene Park unter erkennbarer Berücksichtigung der Interessen der Nationalsozialisten errichtet und durch "freiwillige" Mithilfe von Werksangehörigen trotz des Krieges 1941 fertiggestellt werden konnte.
In einem ersten Bauabschnitt entstand eine axial ausgerichtete gärtnerische Gesamtanlage mit zwei Kampfbahnen, eine mit Rundlaufbahn, die andere mit einer Radrennbahn, vier Aschen und Rasenplätzen sowie mehreren Tennisplätzen und einem Schießstand.
Erst nach dem Krieg erlebte der Park seine Blütezeit. Im Zuge des Wiederaufbaus beseitigte die Hoesch AG, den "braunen", militärischen Charakter der Anlage. Dazu wurden 1951 das Freibad "Stockheide", ein Kindergarten, Spielplätze, Planschbecken und ein Tennisheim erstellt. Gastronomie und eine Tierschau mit Vogelvolieren ließen den Park zunehmend zu einem beliebten Ausflugsziel werden.
In den 1950er Jahren fanden hier zahlreiche Sportwettkämpfe und die Veranstaltung "Hoeschpark in Flammen" mit immer neuen Besucherrekorden statt.
Ein verändertes Freizeitverhalten führte zu einem Rückgang der Besucher. Nachdem Hoesch den Park auch weiterhin unterhalten hatte – bis 1993 wurde noch ein am Ende eher symbolisches Eintrittsgeld von 10 Pfennig erhoben – gab das neue Unternehmen Krupp-Hoesch Mitte der 1990er Jahre aus Kostengründen die Pflege auf.
Schließlich erwarb die Stadt Dortmund den Park, der heute von den Sport- und Freizeitbetrieben Dortmund betrieben wird.
Unter Denkmalschutz
Der Hoeschpark ist seit dem Jahr 2006 in die Denkmalliste (Lfd. Nr. 0997) der Stadt Dortmund als Baudenkmal eingetragen. Die Gesamtanlage ist bedeutend für die Geschichte der Arbeits- und Produktionsverhältnissein der Stadt Dortmund vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sowie aus sozial- und stadtbaugeschichtlichen Gründen.
Der Denkmalumfang umfasst folgende Gebäude und bauliche Anlagen:
Park
- Toranlage mit Kassenhäuschen (1955/56) und Uhrenhäuschen (Toilettenhäuschen) sowie Torpfeiler (vermutlich 1939-1941)
- Altbau des Kindergartens (1949/50)
- zweigeschossiges Sanitärgebäude (1951)
- Treppenanlagen mit seitlichen Pavillons als Zugang zu beiden Stadien (1939/40)
- zwei Stadien, davon das nördliche mit ehemaliger Radrennbahn, mit zwischen ihnen liegenden Umkleide- und Sanitärräumen, beide mit Stehtribünen (1939/40)
- Tennisplätze mit Mauern, ehem. Zugangssituation, Tribünen, aus der ersten Ausbauphase (wohl 1941)
- Erdwall zwischen den Tennisplätzen und Freibad als umgestalteter Rest der ehem. Schießanlagen (1941)
Freibad Stockheide
- Schwimmbecken (1952)
- winkelförmiges Betriebs- und Funktionsgebäude des Freibads (1952)
- ehem. Trinkbrunnen mit Putto (1953)
- Skulptur eines Tritons mit Kindern (1953)
Neben den oben aufgezählten Gebäuden und baulichen Anlagen gehören auch die regelmäßig gepflanzten Alleen, Baumreihen und –haine sowie die Einbettung der Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen in die Grünkulissen aus einheimischen Baumbeständen zum Baudenkmal.
Ebenso ist das Zusammenspiel von bewaldeten Flächen, Lichtungen und Schneisen im Brügmanns Hölzchen sowie die gesamte Gestaltung des Freiraums mit seinen Wegen, Hecken, Plätzen, Beeten und Einfassungen, Stufen, Treppen, Mauern und Stützmauern Bestandteil des Denkmals.
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