Allgemeine Sicherheits- und Ordnungsangelegenheiten
Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige
Der Rat der Stadt Dortmund hat daher in seiner Sitzung am 13. Februar 2025 eine
Die Verordnung wurde am Freitag, den 14. Februar, im Amtsblatt der Stadt Dortmund – Dortmunder Bekanntmachungen – veröffentlicht und ist am 15. Februar 2025 in Kraft getreten.
Verkaufsstellen und sonstige verantwortliche Personen sind deshalb verpflichtet, die neuen Regelungen einzuhalten!
Was ist zu beachten?
Der Verkauf sowie die Ab- und Weitergabe von Lachgas an minderjährige Personen sind im Gebiet der Stadt Dortmund verboten. Das Verbot gilt unabhängig davon, ob die Ab- und Weitergabe entgeltlich oder unentgeltlich erfolgt.
Verkaufsstellen sind verpflichtet, sicherzustellen, dass Lachgas nicht an Minderjährige abgegeben wird. Vom Verbot umfasst ist auch der Betrieb von Automaten, die Lachgas als Ware anbieten und keinen ausreichenden technischen Schutz vor Gebrauch des Automaten durch Minderjährige bieten.
Wer dagegen Regelungen der Verordnung verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldbuße von bis zu 1000 Euro rechnen.
Vom Verbot ausgenommen ist die Gabe von Lachgas aufgrund einer ärztlichen Anordnung.
Empfehlungen
Verkaufsstellen sollten sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter*innen über die neuen Regelungen informiert sind und geeignete Kontrollmechanismen einrichten, um die Abgabe von Lachgas an Minderjährige zu verhindern.
Sofern Lachgas in Automaten angeboten wird, sollten diese dahingehend geprüft werden, ob sie einen ausreichenden technischen Schutz vor Gebrauch bieten. Erforderlichenfalls müssen die Automaten entsprechend der Vorgaben angepasst werden. Es wird empfohlen, Minderjährigen keinen direkten Zugang zu Lachgas zu ermöglichen.
Wirkung von Lachgas

Distickstoffmonoxid (N2O) – Lachgas – wird aufgrund seiner bewusstseinsverändernden Eigenschaft als Rauschmittel missbraucht. Höhere Dosierungen erzeugen einen kurz anhaltenden, euphorisierenden Effekt.
Sekunden nach dem Einatmen tritt ein leichter Rausch ein, der mit schwachen Halluzinationen, Wärme- und Glücksgefühlen einhergehen kann. Dieser Zustand hält maximal nur eine Minute an, weshalb viele Konsumierende zu einer häufigen Wiederholung verleitet werden. Die motorischen und kognitiven Fähigkeiten können jedoch nach dem Konsum über einen längeren Zeitraum eingeschränkt bleiben. So kann zum Beispiel die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt sein
Gesundheitliche Risiken
Der Konsum von Lachgas wird gerade von Minderjährigen auf Social Media Plattformen wie TikTok und Instagram gehypt. Im Gegensatz zum Einsatz des medizinischen Lachgases (gepaart mit Sauerstoffzugabe), erfolgt der Konsum als Rauschmittel unverdünnt. Dieser Konsum ist mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden.
Diese reichen von Bewusstlosigkeit und Hirnschäden sowie Erfrierungen und Lungenrissen während des Konsums bis hin zu Nervenschäden und Schädigungen des Rückenmarks bei regelmäßigem Konsum.
Da das Nervensystem und die geistige Entwicklung von Minderjährigen noch nicht vollständig ausgereift sind, sind diese besonders gefährdet, die Risiken eines Konsums zu unterschätzen und schwerwiegende gesundheitliche Schäden davonzutragen.
Eine gängige Form des Konsums ist, das Gas aus dem Lagerbehälter in einen Ballon umzufüllen und zu inhalieren. Die Einnahme direkt aus den Zapfsäulen, Crackern, Kartuschen oder Zylindern stellt ein extremes Risiko dar. Das Gas wird mit Temperaturen zwischen -40 °C bis -55 °C freigesetzt und kann hierdurch gefährliche Kälte-Verbrennungen im Mund, Rachen und Lungenraum verursachen. Eine Schwellung der Atemwege kann lebensbedrohlich sein!
Das Gas steht unter hohem Druck und kann bei direktem Inhalieren Risse im Lungengewebe hervorrufen.
Zum Thema
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Ordnungsbehördliche Verordnung über das Verbot des Verkaufs sowie der Ab- und Weitergabe von Distickstoffmonoxid „Lachgas“ an Minderjährige in der Stadt Dortmund , 64 KB, PDF -
Informationsfolder für Verkaufsstellen, 401 KB, PDF -
Suchtprävention Lachgas: Postkarte, 394 KB, PDF -
Suchtprävention Lachgas: Flyer, 998 KB, PDF