Fairer Handel - Eine Welt
Faire Beschaffung

Kommunen besitzen durch ihre öffentliche Beschaffung ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Etwa die Hälfte der 350 Mrd. Euro, die bundesweit für die öffentliche Beschaffung durch Bund, Länder und Kommunen ausgegeben werden, werden hier verantwortet.
Diese Chance, in diesem Zukunftsthema einen Beitrag zu einer gerechteren Handelsordnung zu leisten, möchte sich Dortmund nicht entgehen lassen. Jede Kommune ist angesprochen, denn sie beschafft beispielsweise Steine für Wege (Bordsteine, Pflastersteine), Natursteine für Treppen, Fassaden und Denkmäler, Computer, Berufsbekleidung, Fußbälle, Handtücher und vieles mehr.
Bereits seit 2007 dürfen städtische Fachbereiche keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit beschaffen. Im Rathaus werden bei allen Sitzungen Kaffee und Tee aus fairem Handel angeboten. Dies ist eins von fünf Kriterien zur Erlangung des Titels "Fairtrade Town", den Dortmund 2009 bekommen hat.
Im Dezember 2022 ist die Stadt Dortmund der Charta Faire Metropole Ruhr 2030 beigetreten, eine Fairfassung für das Ruhrgebiet. Als eine gemeinsame Vision von Städten, Gemeinden und Kreisen im Ruhrgebiet fordert die Charta die Förderung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Produkten, die Bekennung zu den Grundsätzen des Fairen Handels und ein Starkmachen gegen eine Ausbeutung von Mensch und Natur. Die Charta besteht aus sieben Hauptzielen und weiteren optionalen Zielen.
Vergabepreis
2014 gewann die Stadt Dortmund den „Vergabepreis NRW 2014 – Wegweiser für sozial gerechte Beschaffung“. Die Auszeichnung wird an öffentliche Kommunalverwaltungen in Nordrhein-Westfalen verliehen, die im Sinne der Einhaltung internationaler Menschen- und Arbeitsrechte zu handeln. Die siebenköpfige unabhängige Jury würdigte mit ihrer Entscheidung für die Stadt Dortmund „den kontinuierlichen Prozess, den sie insbesondere mit ihrem EU-weiten Projekt 'Jede Kommune zählt: Sozial gerechter Einkauf – Jetzt!' konsequent Schritt für Schritt in Gang gebracht hat", so Martina Schaub, ehemalige Geschäftsführerin Südwind Institut e.V. und Juryvertreterin des Preises.