Linie fährt zwischen Grevel und Hombruch
Barrierefreie Stadtbahn: Pläne für Umgestaltung und Nachrüstung bei den Haltestellen der U42
Ob mit Kinderwagen, im Rollstuhl oder mit Sehbehinderung: Der Weg zur Stadtbahn soll für alle Menschen ohne Hindernisse möglich sein.
Das Dortmunder Stadtbahnnetz soll vollständig barrierefrei werden. Ziel ist, dass Rollstuhlfahrer*innen, Nutzer*innen von Rollatoren oder Eltern, die einen Kinderwagen schieben, zügig und ohne Umstände ihre Bahn erreichen. Viele bauliche Verbesserungen an den ober- und unterirdischen Haltestellen wurden dafür bereits umgesetzt. Die bisher nicht barrierefrei ausgebauten Bahnhöfe sollen folgen. Mit der U42 geht es nun los: Am 7. November hat der Verwaltungsvorstand über Teil A des ersten Bauabschnitts für die vollständige Barrierefreiheit der Bahnhöfe der Stadtbahnlinie U42 beraten. Der Rat entscheidet darüber in seiner Dezembersitzung.
Zehn Bahnhöfe und Haltestellen der U42
Die U42 verbindet die Stadtteile Grevel und Hombruch. Der erste Bauabschnitt umfasst die drei unterirdischen Bahnhöfe
- Städtische Kliniken
- Möllerbrücke
- Kreuzstraße
und die sieben oberirdischen Haltestellen
- Barop Parkhaus
- An der Palmweide
- Am Beilstück
- Eierkampstraße
- Harkortstraße
- Hombruch Hallenbad und
- Grotenbachstraße
Was wird gemacht?
- Neue Lautsprecher-Systeme : Ein Grundsatz der Barrierefreiheit ist das Zwei-Sinne-Prinzip. Demnach müssen mindestens zwei der drei Sinne Hören, Sehen und Tasten angesprochen werden. Dieses Prinzip liegt auch den Planungen für den barrierefreien Ausbau der U42-Haltestellen zugrunde. Entsprechend werden die Lautsprecheranlagen umgerüstet und erweitert, damit künftig auch automatisierte Ansagen möglich sind. Bisher unterstützen diese Systeme nur Sprachdurchsagen der DSW21-Leitstelle. Nach der Umrüstung werden die Fahrgäste nicht nur durch die Infotafeln über einfahrende Züge informiert, sondern auch über die Lautsprecher.
- Auch mit barrierefreien Notrufeinrichtungen werden die Haltestellen und Bahnhöfe ausgestattet. Diese Notruf-Sprechstellen werden mit jeweils zwei Tasten, Lautsprechern, Mikrofonen und Anzeigen ausgerüstet, die auf unterschiedlichen Bedienhöhen angeordnet sind. Alle Tasten werden zusätzlich in Brailleschrift gekennzeichnet.
- Für Menschen mit Sehbehinderung sind taktile Elemente eine große Hilfe. Dabei handelt es sich um Informationen oder Leitsysteme in Form von z.B. Noppen oder Rippen, die mit einem Langstock oder den Füßen ertastbar sind.
- Nachgerüstet wird auch bei den Sitzgelegenheiten . Diese entsprechen häufig aufgrund fehlender Armlehnen und einer niedrigen Sitzhöhe nicht den Anforderungen an Barrierefreiheit. Bei den neuen Sitzgelegenheiten fällt älteren Menschen das Aufstehen deutlich leichter.
Wann beginnt die Umsetzung des ersten Bauabschnitts?
Die Umsetzung soll ab Herbst 2024 starten. Der Umbau der Anlagen wird im laufenden Betrieb erfolgen.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für Teil A des ersten Bauabschnitts beträgt rund 3 Mio. Euro. Einen Antrag zur Förderung der Maßnahme beim Land hat das Tiefbauamt bereits gestellt. 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten würden bei einem positiven Förderbescheid übernommen. Die Arbeiten beginnen erst, wenn die Förderbewilligung vorliegt.
Wie geht es weiter? Barrierefreie Verknüpfung mit dem Bus
Die Bahnhöfe werden im Zuge des ersten Bauabschnitts (Teil A) im Bereich der Aufenthaltsflächen und Zugangsanlagen ausgebaut. In
Teil B des ersten Bauabschnitts werden dann die Wege zu den Haltestellen und Bahnhöfen und zu den Bussen barrierefrei gestaltet.
Auch für Teil B wird Förderung beantragt und den Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt. Die übrigen Bauabschnitte folgen nach und nach.