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Im Schatten August Bebels  - Vortrag von Christian Dietrich in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache

Vortrag erläutert Studie zur sozialdemokratischen Antisemitismus-Abwehr

Der Kulturwissenschaftler Christian Dietrich beschäftigt sich in einem Vortrag mit dem Verhältnis der SPD zum Antisemitismus in der Weimarer Republik. Er stellt eine Studie dazu am Donnerstag, 25. April, in der Steinwache Dortmund vor.  

Die Studie rekonstruiert erstmals die Auseinandersetzungen der deutschen Sozialdemokratie mit dem Antisemitismus in der Weimarer Republik. Sie beschreibt die sozialdemokratischen Maßnahmen gegen den Judenhass und zeigt, warum der Antizionismus in der SPD im Laufe der 1920er-Jahre brüchig wurde.

Studie beschäftigt sich mit der Geschichte des Antisemitismus

August Bebel betrachtete den Antisemitismus als Erscheinungsform eines fortschrittsfeindlichen, primitiven Antikapitalismus. An dieser Analyse orientierte sich die deutsche Sozialdemokratie bis in die 1930er-Jahre. Doch antijüdische Angriffe deutschnationaler und völkischer Akteure auf die junge Republik erforderten ein Umdenken. Nach November 1918 erkannte die Sozialdemokratie im politischen Antisemitismus auch ein antirepublikanisches Instrument reaktionärer Parteien. Aber die Erkenntnis, die im Kampf gegen die DNVP nutzte, behinderte sie in der Abwehr des Nationalsozialismus.

Kulturwissenschaftler Dietrich ist Experte

Dr. Christian Dietrich ist Privatdozent an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina und akademischer Mitarbeiter am Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration. Er habilitierte sich 2020 mit einer Arbeit über Positionen der deutschen Sozialdemokratie zu Antisemitismus und Zionismus in der Weimarer Republik.

Der Vortrag beginnt am Donnerstag, 25. April um 19 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Förderverein Steinwache/Internationales Rombergpark-Komitee e.V.

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