Vorrang fürs Fahrrad: Baustart für ersten Abschnitt der Veloroute 8 ist im kommenden Sommer

Velorouten sind innerstädtische Radwege, die in einem strahlenförmigen Netz die Stadtteile mit der Innenstadt verbinden. Die Trassenverläufe der einzelnen Routen wurden im Jahr 2023 vom Rat beschlossen. Die Umsetzung liegt in der Zuständigkeit des Verkehrswendebüros. Am Mittwoch, 20. November, hat die Bezirksvertretung Innenstadt-West ein begleitendes Verkehrskonzept zur Umsetzung eines weiteren Velorouten-Teilstücks beschlossen. Es geht um den 335 Meter langen Abschnitt 1a der Veloroute 8 – Lütgendortmund.

Lange Straße zwischen Hoher Wall und Möllerstraße

Der Abschnitt 1a umfasst den Bereich der Lange Straße, der zwischen Hoher Wall und Möllerstraße liegt. Er ist eine südlich verlaufende Parallelstraße zur Rheinischen Straße. Die Kosten für die Herstellung werden voraussichtlich etwa 214.000 Euro betragen.

Aufgrund der Mitteltrennung auf dem Wall ist eine Querung des Wallrings am Ende der Lange Straße derzeit nicht möglich. Aus diesem Grund können Radfahrer*innen aktuell in Richtung Hauptbahnhof oder Kampstraße nicht abbiegen. Die Veloroute 8 soll bis zum Umbau des Wallrings um den Abschnitt Humboldtstraße (zwischen Rheinische Straße und Lange Straße) erweitert werden, um dieses Problem zu lösen.

Mit der Veloroute ergeben sich Veränderungen:

Lange Straße

• Die Lange Straße wird zur Fahrradstraße, und die Fahrbahn im gesamten Abschnitt wird rot eingefärbt.
• Die Lange Straße zwischen Hoher Wall und Möllerstraße wird in Fahrtrichtung Westen zur Einbahnstraße mit Freigabe für den Radverkehr in beiden Richtungen.
• Zu den Stellplätzen (nördlich in Schrägaufstellung, südlich in Längsaufstellung) wird ein Sicherheitstrennstreifen von mindestens 0,75 m abmarkiert.
• Aufgrund der reduzierten Fahrgassenbreite in der Lange Straße darf außerhalb der baulich angelegten Stellplätze nicht mehr am Fahrbahnrand gehalten werden.
• Um den Radverkehr zu beschleunigen, wird die Lange Straße als Vorfahrtstraße eingerichtet. Die bisherige Rechts-vor-Links-Regelung entfällt.
• Um den Autoverkehr auf der Lange Straße zu reduzieren, wird auf der Fahrradstraße in der Kreuzung mit der Friedrichstraße eine Diagonalsperre eingerichtet. Das bedeutet, dass Pfosten den Durchgangsverkehr unterbinden. Der Radverkehr kann diese in beiden Richtungen passieren.
• Für eine sichere Querung der Lange Straße wird der Fußgängerüberweg erneut markiert.
• An der Kita Lange Straße Hausnummer 12 ersetzen zwei Kurzzeitstellplätze (werktags) die bisherigen Kfz-Parkplätze. Auf Höhe der Hausnummern 2 und 12 werden je eine Lieferzone eingerichtet.

Humboldtstraße

• Die Humboldtstraße wird zwischen Rheinische Straße und Lange Straße zur Fahrradstraße rot eingefärbt.
• Zu den baulich angelegten Schrägparkplätzen wird ein Sicherheitstrennstreifen von 1,20 Metern markiert.
• Durch den neuen Sicherheitstrennstreifen reduziert sich die Fahrgassenbreite, sodass das beidseitige Halten am Fahrbahnrand nicht mehr erlaubt ist.
• Die Humboldtstraße bleibt in beiden Fahrtrichtungen für den Kfz-Verkehr befahrbar.

Friedrichstraße

• Aufgrund der geänderten Verkehrsführung in der Lange Straße wird die Friedrichstraße von der Rheinischen Straße aus bis zur Josephstraße zur Einbahnstraße mit Öffnung für den Radverkehr in beide Richtungen.
• Aufgrund des Sicherheitsabstandes zum ruhenden Verkehr wird das Halten am Fahrbahnrand nur einseitig erlaubt.
• An der Ampel zur Rheinischen Straße ist das Abbiegen auf die Rheinische Straße nur noch für den Radverkehr erlaubt.

Möllerstraße

• Aufgrund der geänderten Verkehrsführung der Lange Straße entfallen auf der Möllerstraße im nördlichen Bereich der Kreuzung der Fahrstreifen für Linksabbiegende sowie im südlichen Bereich die Rechtsabbiegemöglichkeit in die Lange Straße. Die Ampel wird entsprechend angepasst.

Die Umsetzung soll im Sommer 2025 erfolgen. Anwohner*innen werden rechtzeitig vor Baubeginn mit Hauswurfsendungen über die Veränderungen informiert.

Hintergrund: Dortmunds Radwege

Das Radwegenetz der Stadt Dortmund besteht aus Radwegen mit unterschiedlichen Hierarchie-Stufen: Radschnellwege, Velorouten und Hauptrouten sowie Nebenrouten und Freizeitwege. Das vorgesehene Netz der Velorouten besteht aus neun radialen Velorouten und dem Wallring, auf dem diese Routen gebündelt werden. Dieses geplante Netz umfasst insgesamt etwa 80 Kilometer, wobei jede Veloroute durchschnittlich rund 9 Kilometer lang ist.