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Leiterin der Mitternachtsmission Andrea Hitzke erhält Ehrennadel der Stadt Dortmund

Die Stadt Dortmund zeichnet die langjährige Leiterin der Mitternachtsmission, Andrea Hitzke, für ihr herausragendes soziales Engagement aus. Hitzke setzt sich seit Jahrzehnten für Opfer von Prostitution, Menschenhandel und Ausbeutung ein.

Oberbürgermeister Thomas Westphal hat die langjährige Leiterin der Mitternachtsmission, Andrea Hitzke, für ihr herausragendes soziales Engagement geehrt. Hitzke leitet die Mitternachtsmission seit elf Jahren und blickt auf insgesamt rund 35 Jahre Tätigkeit in der Einrichtung zurück. Für ihren unermüdlichen Einsatz für Prostituierte sowie Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution erhielt sie die städtische Ehrennadel. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Stadt Dortmund außergewöhnliche Leistungen und besonderes Engagement für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger.

In der Sitzung am 8. November 2023 empfahl der Ältestenrat die Verleihung der Ehrennadel sowohl an die aktuelle Leiterin der Mitternachtsmission als auch an ihre Vorgängerin Jutta Geißler-Hehlke. Die Ehrung erfolgt gemäß den Richtlinien der Stadt Dortmund und würdigt Menschen, die sich in besonderem Maße um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.

Feierliche Verleihung im Dortmunder Rathaus

Am Montag, 30. September, fand die feierliche Übergabe der Ehrennadel samt Urkunde im Dortmunder Rathaus statt. An der Zeremonie nahmen Kolleg*innen, Weggefährt*innen, Mitglieder des Ältestenrats, Ratsmitglieder und Dezernent*innen teil. In seiner Rede würdigte Oberbürgermeister Westphal nicht nur ihre persönlichen Verdienste, sondern hob auch die bedeutende Arbeit des gesamten Teams der Mitternachtsmission hervor, das täglich einen wertvollen Beitrag zum Schutz und zur Unterstützung von Betroffenen leistet.

Westphal betonte, dass Andrea Hitzke alle drei Voraussetzungen für den Erhalt der Ehrennadel erfüllt. Gemäß den Richtlinien der Stadt wird diese Auszeichnung an Personen verliehen, die

  • durch herausragende Leistungen das Ansehen der Stadt in den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft oder Soziales gefördert haben,
  • maßgeblich zur Zukunftsentwicklung Dortmunds in Bereichen wie Stadtplanung, Wirtschaft, Ökologie oder Handwerk beigetragen haben und
  • sich in besonderer Weise für das Allgemeinwohl der Stadt eingesetzt haben – sei es durch ehrenamtliches Engagement oder persönlichen Einsatz.

„Frau Hitzke ist eine besonders würdige Trägerin der Ehrennadel“, unterstrich Westphal abschließend.

Bei der Verleihung erinnerte OB Westphal auch an Jutta Geißler-Hehlke, die kürzlich verstorben ist. Auch sie hätte für ihren langjährigen Einsatz die Ehrennadel erhalten sollen. Geißler-Hehlke genoss den Respekt von Clubbetreibern, städtischen Ämtern und der Polizei gleichermaßen und führte diese Akteure am „Runden Tisch Prostitution“ in Dortmund zusammen. Oberbürgermeister Westphal würdigte ihr Engagement mit den Worten: „Jutta Geißler-Hehlke hat durch ihren unermüdlichen Einsatz die Lebensbedingungen von Frauen maßgeblich verbessert. Ihr Engagement hinterlässt ein bleibendes Erbe für soziale Gerechtigkeit und die Unterstützung von Betroffenen.“

Erinnerung an Jutta Geißler-Hehlke

Andrea Hitzke betonte, dass Jutta Geißler-Hehlke die Nachricht über die Ehrung noch erhalten habe und sich sehr darüber gefreut hatte. Gerührt bedankte sie sich bei ihrem Team: „Unsere Arbeit ist nicht leicht und nur möglich, weil wir als Team zusammenhalten. Täglich sind wir mit Gewalt, Angst und Sorgen konfrontiert.“ Sie betonte, dass der gemeinsame Einsatz des gesamten Teams entscheidend für den Erfolg der Arbeit sei.

Bedeutung der Dortmunder Mitternachtsmission

Die Dortmunder Mitternachtsmission, gegründet 1918 und Teil des Diakonie-Dachverbands, ist eine Fachberatungsstelle für Prostituierte und anerkannte Beratungsstelle für Opfer von Ausbeutung, Menschenhandel und Zwangsprostitution. Die Beratungen erfolgen online, vor Ort in Bordellen oder aufsuchend.

Darüber hinaus engagiert sich die Mitternachtsmission in der Präventionsarbeit und bringt sich aktiv in politische Prozesse auf kommunaler, Landes- und Bundesebene ein, um die Lebensbedingungen von Sexarbeitenden und Betroffenen zu verbessern. Die Ziele umfassen die Förderung eines selbstbestimmten Lebens, die sozialrechtliche Gleichstellung aller in der Prostitution tätigen Personen sowie die Bekämpfung von Diskriminierung und Kriminalisierung.

1995 gründete die Mitternachtsmission den „Runden Tisch Menschenhandel“ in Dortmund, gefördert durch ein Modellprojekt des Landes NRW. 2001 folgte der „Runde Tisch Prostitution“, der zur Umsetzung des Prostitutionsgesetzes beitrug und das bundesweit beachtete „Dortmunder Modell“ entwickelte. Dieses Modell setzt Maßstäbe für die Zusammenarbeit von Polizei, Behörden und Beratungsstellen und gilt als Vorbild für andere Kommunen und die Bundespolitik.

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