Ausstellung
Schüler*innen turnen bei Kunstaktion im Rathaus
Der renommierte Künstler Christian Jankowski entwickelt aus der Aktion im Rathaus die Installation „Sportstunde“. Sie ist Teil der Familienausstellung „Kopfüber in die Kunst“, die am 21. April im Museum Ostwall im Dortmunder U eröffnet.
Fröhlich rennen die Kinder in Schlangenlinien zwischen den Stühlen hin und her. Dort, wo sonst Oberbürgermeister Thomas Westphal und die gewählten Mitglieder des Stadtrates sitzen und sich beraten, schlagen sie Rad oder machen Liegestütze. Sie sind ein bisschen aufgeregt. Die Schüler*innen der Wilhelm-Röntgen-Realschule waren zum Teil schon bei der Eröffnung des neuen Ratssaals dabei und wissen, dass hier eigentlich Politiker*innen Entscheidungen für die Stadt und ihre Bürger*innen treffen. „Ich finde das beeindruckend, dass wir jetzt hier turnen, an so einem wichtigen Ort“, sagt Ben.
Turnende Kinder geben dem Ratssaal neue Bedeutung
Auf die Fünftklässler*innen sind mehrere Kameras gerichtet, Christian Jankowski zeichnet ihre Sportstunde für seine Installation auf. Für ihren Sportlehrer Kai Kirbschus gibt viel zu beachten: die Vorstellungen des Künstlers, die der Kameraleute und dann die besonderen Anforderungen des Raumes. „Aber wann hat man schon mal die Chance, Teil einer Kunstaktion zu sein“, sagt der Lehrer der Wilhelm-Röntgen Realschule. Christian Jankowski hat die Aktion eigens für die Ausstellung
Tosender Applaus für Akrobatik im Rathaus
Der in Berlin lebende, international renommierte Künstler Christian Jankowski versucht in seinen Arbeiten häufig, sich Räume neu anzueignen und sie entgegen ihrem eigentlichen Gebrauch zu nutzen. Das haben die Schüler*innen mit viel Einsatz und Ernsthaftigkeit geschafft. Der Höhepunkt der Sportstunde sind Akrobatikübungen, die in der Mitte des Raumes aufgeführt werden. Unter tosendem Applaus der anderen Schüler*innen. Emilie hat die Akrobatik am besten gefallen: „Ich bin total stolz, dass wir hier sein durften.“ Zum Schluss verlassen sie den Saal – wie im Sportunterricht – wieder sauber aufgeräumt. Nur eine Stunde später sitzt hier wieder die Kommunalpolitik.
Kunstparcours für Kinder
Mit „Kopfüber in die Kunst. Vom Environment zur Immersion“ lädt das Museum Ostwall im Dortmunder U kleine und große Besucher*innen ein, sich körperlich mit Kunst auseinanderzusetzen. Vom 21. April bis 25. August 2024 zeigt die Ausstellung eine Reihe von Environments - das sind raumgreifende Kunstwerke internationaler Künstler*innen, in denen sich das Publikum bewegen kann. Damit wird die Bewegung selbst zur Kunst. In einem Parcours aus acht Installationen können die Kunsträume aktiv erlebt und spielerisch erprobt werden. Neben der Arbeit „Sportstunde“ werden in der Ausstellung „Kopfüber in die Kunst“ Jankowskis Arbeiten „Rooftop Routine“ und die „Hooping Guggenheim“ präsentiert.
Internationale Künstler*innen zeigen Kunst zum Ausprobieren
Neben Christian Jankowskis „Sportstunde“ gibt es noch mehr spannende Werke internationaler Künstler*innen: Bei Marinella Pirelli bewegen sich die Wände, und Carlos Cruz-Diez lässt die Farben tanzen. Joon Moon überschreitet Dimensionen, und Ferdinand Spindels „Schaumraum“ will ertastet werden. Design I/O lässt immersive Pflanzenwelten entstehen, und in Kooperation mit dem Masterstudiengang Szenografie und Kommunikation der Fachhochschule Dortmund und dem Digitalen Koproduktionslabor des Dortmunder U wird August Mackes Gemälde „Großer Zoologischer Garten“ (1913) begehbar.
Kinder gestalten mit
2024 wird das Museum Ostwall 75 Jahre alt. Über das ganze Jahr verteilt werden zu diesem Anlass besondere Veranstaltungen stattfinden. Ausstellungen wie „Kopfüber in die Kunst“ schlagen im Jubiläumsjahr einen Bogen von den Gründungsjahren des Museums bis in die Gegenwart. Bildung und Kunstvermittlung sind seit jeher integral für das Selbstverständnis des Hauses. Für „Kopfüber in die Kunst“ haben Kinder sowohl Titel und Thema der Ausstellung als auch das Rahmen- und Veranstaltungsprogramm mitgestaltet. Führungen von Kindern für Kinder, Workshops, Lesungen und Filme laden zu einer facettenreichen künstlerisch-kreativen Auseinandersetzung ein.
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