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Öffentliche Toiletten: Leichter erleichtern in der City

Wer beim Shoppen oder Bummeln in der City mal muss, hat verschiedene Anlaufstellen. Doch es gibt Kritik an der Auffindbarkeit der öffentlichen WCs, dies soll jetzt nachgebessert werden. Auch am Angebot selbst soll gefeilt werden.

Öffentliche Toilette in Dortmund.
Bild: Stadt Dortmund / Martin Baumeister
Wer beim Shoppen in der City mal muss, hat verschiedene Anlaufstellen.
Bild: Stadt Dortmund / Martin Baumeister

Wo genau befinden sich die öffentlichen Toiletten in der Dortmunder City und in den Bezirken? Darüber sollen die Besucher*innen besser informiert werden. Zudem sollen die Toilettenanlagen selbst weiter verbessert werden, vor allem in der City. Über verschiedene Lösungsansätze, wie diese Ziele erreicht werden können, entscheidet der Rat im Dezember.

Fünf konkrete Ziele sind genannt:

  • Alle öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Toilettenanlagen sollen künftig mit wenigen Klicks über das Geoportal der Stadt Dortmund zu finden sein.

  • Bei der neu geplanten touristischen Beschilderung der City sollen die Hinweise auf die öffentlichen Toiletten verbessert werden.

  • Die Planungen für eine „Toilette für alle“ im Stadthaus sollen vorangetrieben werden. Diese soll nicht nur barrierefrei, sondern auch für Menschen mit schweren und / oder mehrfachen Behinderungen geeignet sein.

  • Ein mobiler Toilettenwagen in der City: Während einer zweijährigen Pilotphase soll ein kostenfrei nutzbarer Toilettenwagen für jeweils sechs Monate an insgesamt vier verschiedenen Orten aufgestellt werden. Eine Auswertung soll am Ende zeigen, wo Nutzer*innen das Angebot am besten angenommen haben. Diese vier Bereiche eignen sich für die Testphase: süd-westliche Ecke des Hansaplatzes, Nähe Westentor (vor Kampstraße 106), Platz von Leeds oder nördlich der Reinoldikirche, Platzbereich nördlich der Petrikirche.

  • Ein privater Anbieter von öffentlichen WC-Anlagen soll für die Ansiedlung in einem Ladenlokal in der City gewonnen werden.

Das bisherige Angebot an öffentlichen Toiletten wird von vielen Menschen als nicht ausreichend empfunden. Kritik gibt es z.B. in Bezug auf Barrierefreiheit, Zugänglichkeit, Öffnungszeiten oder die Standorte. Der Betrieb von öffentlichen Toiletten ist nicht nur mit Kosten für Unterhalt und Reinigung verbunden. Oftmals machen Vandalismusschäden weitere Investitionen erforderlich.

Überblick: Die öffentlichen Toiletten in Dortmund

Ein Dienstleister betreibt im Auftrag der Stadt 19 barrierefreie WC- und sechs Pissoir-Anlagen. Innerhalb des Wallrings sind es zwei barrierefreie WC-Anlagen. Die Nutzung kostet 50 Cent. Wie der Betreiber mitteilt, nutzen durchschnittlich vier bis 14 Personen die WCs in der City, in den Stadtbezirken sind es 0,5 bis zehn Nutzungen.
Daneben betreibt die Stadt eigene öffentliche Klos:

  • Nordmarkt: Hier läuft derzeit noch die Sanierung des historischen Gebäudes der Nordmarkt-Toilette. Sie soll Ende des Jahres beendet sein. Dann ist eine kostenfreie Nutzung wieder möglich.

  • Phoenix See: Hier gibt es zwei Anlagen des privaten Betreibers sowie das kostenfreie, städtische WC am Hafen (im Gebäude der Phosphat-Eliminationsanlage).

  • Im Westpark unterhält die Stadt seit Juni 2023 einen Toilettencontainer. Leider kam es dort immer wieder zu teils massiven Schäden durch Vandalismus. Die Anlage ist daher derzeit geschlossen und ein Weiterbetrieb nur mit einer Aufsichtsperson denkbar. Dies würde einen finanziellen Aufwand von ca. 80.000 Euro pro Saison verursachen. Die Finanzierung kann derzeit nicht sichergestellt werden. Ein Toilettenangebot soll dennoch auch in der nächsten Saison aufrechterhalten werden – in welcher Form, ist noch offen. Auch zur Frage der Finanzierung finden derzeit Abstimmungen statt, mit dem Ziel, für die nächste Saison einen Lösungsvorschlag zu entwickeln.

  • Mobile Toilettenanlagen auf dem Weg von der Innenstadt zum Signal-Iduna-Park: Aufgrund der vielen Anwohnerbeschwerden über das wilde Urinieren durch Fußballfans wurden zunächst an den letzten acht BVB-Heimspieltagen der Saison 2023/24 mobile Toilettenanlagen an der Hohen Straße (Höhe Hausnummer 34) sowie am Max-Ophüls-Platz aufgestellt. Die Anlagen waren an den Spieltagen mit einer Servicekraft besetzt. Das Angebot war kostenlos und wurde sehr gut angenommen (durchschnittlich über 300 Nutzenden pro Spieltag pro Standort). Die Rückmeldungen von Anwohner*innen sind durchweg positiv. An den sechs Spieltagen der Europameisterschaft in Dortmund wurden ebenfalls mobile Toilettenwagen aufgestellt. Hier lagen die Nutzungszahlen noch deutlich höher (durchschnittlich knapp 600 Nutzende).

Für diese Angebote wendet die Stadt Dortmund derzeit jährlich rund 1,13 Mio. Euro auf.

Weitere „Stille Örtchen“

Viele City-Besucher*innen, die gezielt zum Beispiel zum Einkaufen oder für einen Arztbesuch anreisen, nutzen die jeweiligen Kundentoiletten. Wer aber nur zum Bummeln kommt, braucht ein anderes Angebot. Dafür gibt es das Format „Nette Toilette“, bei dem Restaurantbetreiber*innen oder andere Geschäftsleute ihre WCs öffentlich zur Verfügung stellen. Dafür erhalten sie von der Stadt 100 Euro pro Monat. Insgesamt 93 „Nette Toiletten“ gibt es stadtweit. Dieses Format soll weiter wachsen.

Hinzu kommen die öffentlichen und teils barrierefreien Toiletten etwa im Hauptbahnhof oder an den Stadtbahnhaltestellen Kampstraße und Reinoldikirche (beide Standorte sind derzeit geschlossen, ein neuer Betreiber wird gesucht). Bei Großveranstaltung wie dem Weihnachtsmarkt gibt es in der Regel kostenfrei nutzbare Toilettenwagen.

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