Newsroom

Demokratie

Guter Grund zur Feier: Das deutsche Grundgesetz hat seit 75 Jahren den Menschen im Mittelpunkt

Am 23. Mai wurde das deutsche Grundgesetz 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass diskutierten Schüler*innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums auf Einladung von Oberbürgermeister Westphal mit dem Verfassungsrechtler Prof. Dr. Julian Krüper.

Was regelt eine Verfassung eigentlich und welche Bedeutung hat das Grundgesetz für meinen Alltag? Diese und weitere Fragen debattierten rund 40 Oberstufenschüler*innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums am Donnerstag, 23. Mai, im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek. Anlass war der 75. Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes durch den Parlamentarischen Rat im Jahr 1949. Prof. Dr. Julian Krüper von der Ruhr-Universität Bochum informierte über die Entstehung der deutschen Verfassung und ihre Relevanz in der heutigen Zeit. Dabei bezog er die Schüler*innen immer wieder aktiv mit ein, sodass ein reger Austausch entstand.

Im Mittelpunkt steht der Mensch

Auf die Frage, welche Bedeutung das Grundgesetz in ihrem Alltag habe, verwiesen die Schüler*innen vor allem auf die Grundrechte wie Versammlungsfreiheit, Meinungs- und Pressefreiheit, Freiheit der Berufswahl und Religionsfreiheit. Zudem nannten sie die Gleichheit vor dem Gesetz, die Gleichheit von Mann und Frau sowie das Petitionsrecht und den ersten Artikel des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Die im Grundgesetz unter Artikel 1 bis 19 verankerten Grundrechte sind aus den Erfahrungen mit dem nationalsozialistischen Unrechtsstaat entstanden. Sie rücken den Menschen ins Zentrum: „Im Mittelpunkt unseres demokratischen Staates steht der Mensch. Er ist Bezugspunkt allen staatlichen Handelns in unserem Gemeinwesen. […] Er ist es, den das Grundgesetz schützt, den es aber auch zur Teilhabe am demokratischen Leben unseres Staates berechtigt und ermutigt.“ So schreibt es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinem Geleitwort für die Grundgesetz-Ausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung. Jeweils ein Exemplar dieser Ausgabe erhielten auch die Schüler*innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums.

Wie weit gehen Freiheiten?

Dass Grundrechte nicht grenzenlos gelten, zeigte die Diskussion über einige aktuelle Bespiele zum Thema Meinungsfreiheit: Wie weit darf diese gehen, ab wann sollte der Staat eingreifen und darf er das überhaupt? Das sei das Spannende an den Grundrechten, sagte Krüper. Die Interpretation von Meinungsäußerungen sei nicht immer eindeutig, man müsse oft abwägen.

Oberbürgermeister Thomas Westphal
Oberbürgermeister Thomas Westphal
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Unser Grundgesetz garantiert nach der nationalsozialistischen Diktatur Freiheitsrechte für alle. Die Grundrechte sind das Fundament, auf denen dieses Land aufgebaut wurde. Die Verteidigung des Grundgesetzes ist immer auch die Verteidigung der Menschenwürde. Wer das Grundgesetz angreift, missachtet die Freiheiten anderer. Das Grundgesetz ist damit vor allem eines: Ein ständiger Kompass für uns alle, auch in diesen bewegten Zeiten. Allen jungen Menschen möchte ich an diesem Tag zurufen: Kennt Eure Grundrechte! Fordert sie selbstbewusst ein!

„Eine der coolsten Verfassungen, die es gibt“

Als der Parlamentarische Rat das Grundgesetz am 23. Mai 1949 verabschiedete, sollte es nur eine Übergangslösung sein – niemand rechnete damit, dass es eine so lange Zeit überdauern würde. Was ursprünglich als Provisorium verfasst wurde, bestimmt nun seit einem Dreivierteljahrhundert das gesellschaftliche und politische Leben in Deutschland. Es sei wie beim Einzug in eine neue Wohnung, sagte Prof. Krüper. Am Anfang reiche erst einmal eine einfache Glühbirne als Beleuchtung. „Und nach 10 Jahren hängt die dann immer noch da.“

Die anwesenden Schüler*innen stellen sich das Grundgesetz wie eine Hausordnung vor, an die man sich halten müsse. Für den Verfassungsrechtler Krüper ist das deutsche Grundgesetz „eine der coolsten Verfassungen, die es gibt.“ Man solle es wertschätzen. Aber: „Lieben müssen Sie es nicht.“

Hintergrund

Die Schüler*innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums folgten einer Einladung des Oberbürgermeisters Thomas Westphal. Für die Veranstaltung kooperierten der Leitungsstab des Oberbürgermeisters, das Regionale Bildungsbüro im Fachbereich Schule und die Stadt- und Landesbibliothek.

75 Jahre Grundgesetz

Weitere Nachrichten

Mehr Nachrichten
zur Nachricht #amtlich: Die EURO 2024 hat Dortmund international in ein anderes Licht getaucht #amtlich: Die EURO 2024 hat Dortmund international in ein anderes Licht getaucht Fr 20. Dezember 2024
Oberbürgermeister im Interview mit Stadtsprecher Michael Meinders
Bild: Niklas Kähler/Stadt Dortmund
zur Nachricht Backen mit dem Oberbürgermeister sorgt für Grinsen und Gesprächsstoff Backen mit dem Oberbürgermeister sorgt für Grinsen und Gesprächsstoff Mi 18. Dezember 2024
OB Westphal backt mit Kindern der Westhausen Grundschule Waffeln und Crepes
Bild: Stadt Dortmund / Kira Hibbeln
zur Nachricht Rat beschließt Nordbad-Neubau und Buschmühle-Abriss – keine Entscheidung über Drogenkonsumraum Rat beschließt Nordbad-Neubau und Buschmühle-Abriss – keine Entscheidung über Drogenkonsumraum Fr 13. Dezember 2024
Oberbürgermeister Thomas Westphal eröffnete die Ratssitzung am 12. Dezember.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Wohnen soll bezahlbar bleiben: Dortmund beschließt unterschiedliche Grundsteuer-Hebesätze Wohnen soll bezahlbar bleiben: Dortmund beschließt unterschiedliche Grundsteuer-Hebesätze Do 12. Dezember 2024
DOGEWO21-Häuser in Hörde.
Bild: DOGEWO21
zur Nachricht Dortmund spart – und investiert in die Zukunft: Rat beschließt mit großer Mehrheit Doppelhaushalt Dortmund spart – und investiert in die Zukunft: Rat beschließt mit großer Mehrheit Doppelhaushalt Do 12. Dezember 2024
Stadtkämmerer Jörg Stüdemann stellt den Haushaltsplanentwurf 2024/2025 im Rat vor.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Rat entscheidet über Doppelhaushalt, Drogenkonsumraum, Frauen-Nacht-Taxis und Nordbad Rat entscheidet über Doppelhaushalt, Drogenkonsumraum, Frauen-Nacht-Taxis und Nordbad Fr 6. Dezember 2024
Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal bei einer Ratssitzung im November.
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht #amtlich: OB Westphal zieht Bilanz und gibt einen Ausblick für 2025 #amtlich: OB Westphal zieht Bilanz und gibt einen Ausblick für 2025 Sa 16. November 2024
Bild: Stadt Dortmund
zur Nachricht Rat spricht sich für Grünen Ring, Gemeinschaftsgärten und Weiterbau am Radschnellweg Ruhr aus Rat spricht sich für Grünen Ring, Gemeinschaftsgärten und Weiterbau am Radschnellweg Ruhr aus Fr 15. November 2024
Oberbürgermeister Westphal und weitere Personen an ihrem Tisch bei der Ratsstizung
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Ein neuer Park, Gemeinschaftsgärten, Radschnellweg: Entscheidungen des Rates live auf dortmund.de Ein neuer Park, Gemeinschaftsgärten, Radschnellweg: Entscheidungen des Rates live auf dortmund.de Mo 11. November 2024
Bild: Stadt Dortmund
zur Nachricht Die Mitte stärken: Friedhelm Evermann wird neuer Sonderbeauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie Die Mitte stärken: Friedhelm Evermann wird neuer Sonderbeauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie Mi 6. November 2024
Friedhelm Evermann wird neuer Sonderbeauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie
Bild: Stadt Dortmund / Leonardo Hering
zur Nachricht Drogenszene bleibt im Fokus: Bisher-Bilanz und neue Maßnahme Drogenszene bleibt im Fokus: Bisher-Bilanz und neue Maßnahme Di 8. Oktober 2024
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) auf Streife im Stadtgarten.
Bild: Stadt Dortmund / Karoline Rösner
zur Nachricht Rat fasst Beschlüsse zu Klimaschutz und Investitionen: Kämmerer stellt Haushaltsentwurf vor Rat fasst Beschlüsse zu Klimaschutz und Investitionen: Kämmerer stellt Haushaltsentwurf vor Fr 27. September 2024
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Die 16. Internationale Woche steht an Die 16. Internationale Woche steht an Do 29. August 2024
Folklore Tänzerinnen und Tänzer in bunter Tracht
Bild: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
zur Nachricht Weniger Eltern-Taxis, mehr Sicherheit: Stadt und Polizei sperren „Schulstraßen“ für Autos Weniger Eltern-Taxis, mehr Sicherheit: Stadt und Polizei sperren „Schulstraßen“ für Autos Di 13. August 2024
Ein Schild mit der Aufschrift Lernanfänger, im Hintergrund Kinder auf Fahrrädern
Bild: Leopold Achilles
zur Nachricht Bürger*innen können Debatten zum Ausbau des ÖPNV und zur Schulsozialarbeit live verfolgen Bürger*innen können Debatten zum Ausbau des ÖPNV und zur Schulsozialarbeit live verfolgen Di 25. Juni 2024
Bild: Stadt Dortmund