Ernährungswende
Dortmunder Umweltamt setzt sich für gesundes Essen in Kita und Co. ein
Weniger Treibhausgase durch gesunde Ernährung - dafür setzt sich ein Projekt des Umweltamtes mit dem Namen „FoodConnectRuhr: Der Pott kocht regional, gesund, nachhaltig - und für alle!“ ein. 1,1 Mio. Euro Förderung erhält die Stadt Dortmund, um für besseres Essen in Kantinen, Schulen und Kitas zu sorgen.
Mit dem Projekt unternimmt die Stadt Dortmund einen weiteren Schritt in Richtung Ernährungswende – eine Wende, die das Klima schützt, nachhaltig ist und die Gesundheit fördert. Die Verbundpartner des Projekts für Dortmund und Umgebung erhielten am Dienstag, 29. Oktober, ihren Förderbescheid. Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick brachte 1,1 Mio. Euro mit. „FoodConnectRuhr“ will regionale und nachhaltige Lebensmittel-Wertschöpfungsketten aufbauen und sie mit der Außer-Haus-Verpflegung zusammenführen.
Besseres Essen in Kantinen, Schulen und Kitas
„Vom Acker bis zum Teller“ sollen dann Akteur*innen aus der Land- und Ernährungswirtschaft mit Lebensmittelverbraucher*innen vernetzt werden, um Angebot und Nachfrage nachhaltiger Lebensmittel zusammenzubringen. In Kitas, Schulen und Krankenhäusern soll das Essen gesünder und klimafreundlicher werden: Geplant ist, mehr Bio-, regionale und pflanzliche Lebensmittel in die Kantinen zu bringen und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dabei werden insbesondere einkommensschwächere Haushalte berücksichtigt, um möglichst allen den Zugang zu gesundem Essen zu ermöglichen.
Viele positive Effekte
Die Stärkung eines regionalen, nachhaltigen Ernährungssystems hat zahlreiche positive Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Die ökologische Landwirtschaft setzt weniger Energie ein als konventionelle Landwirtschaft und reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen (THG), die humusfördernde Bewirtschaftung der Böden trägt zusätzlich dazu bei, CO₂ aus der Atmosphäre zu entnehmen. Die Böden werden so geschont und bleiben fruchtbar. Das fördert auch den Wasserkreislauf und die Artenvielfalt.
Saisonal und Bio als Ziele für die Unterwegs-Verpflegung
Veränderungen in der Außer-Haus-Verpflegung gelten als Schlüssel für das 30-Prozent-Bio-Flächen-Ziel des Bundes. Denn die erhöhte Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten setzt Anreize für die Landwirtschaft, Flächen biologisch hochwertig zu bewirtschaften. Saisonale Lebensmittel kommen ohne beheizte Gewächshäuser aus. Lebensmittel werden in der Region vermarktet und haben dadurch kürzere Transportwege, die weniger CO₂-Emissionen verursachen. Zudem werden die Wertschöpfung und die Kreislaufwirtschaft in der Region gestärkt und somit (klima-)resiliente Ernährungssysteme in Dortmund und Umgebung aufgebaut.
Weniger Verschwendung von Lebensmitteln
Eine Person in Deutschland verursacht im Laufe eines Jahres durchschnittlich 1,7 Tonnen THG-Emissionen allein über die Ernährung. Dies sind circa 15 Prozent aller konsumbedingten THG pro Person. Um das Klimaziel der maximalen globalen Erwärmung von +2°C zu erreichen, dürfen die gesamten Emissionen einer Person allerdings nur eine Tonne THG pro Jahr betragen. Veränderungen in der Landwirtschaft, im Ernährungsverhalten und die Reduktion von Lebensmittelverschwendung haben ein erhebliches Potenzial, in Dortmund THG-Emissionen einzusparen. Das Handlungsprogramm „Klima-Luft 2030“ der Stadt Dortmund hat deshalb auch für dieses Handlungsfeld Maßnahmen vorgesehen.
Für das dreijährige Förderprojekt „FoodConnectRuhr“ haben sich der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V., die ILS Research gGmbH und NAHhaft e.V. und die Stadt Dortmund zusammengeschlossen. Der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V. übernimmt die Projektleitung.
Für den Modellregionen-Wettbewerb haben das Ministerium 78 Skizzen erreicht. Gutachter*innen haben besonders förderwürdige Anträge geprüft. „FoodConnectRuhr“ ist das sechste Projekt, das bislang eine Förderzusage erhalten hat. In ganz Deutschland erhalten bis zu zwölf Regionen eine Förderung von insgesamt rund zwölf Millionen Euro.
Das Umweltamt richtet nun für „FoodConnectRuhr“ eine Projektstelle ein, um das Vorhaben umzusetzen. Alle Kosten, inklusive der Stelle, werden für die Projektlaufzeit von drei Jahren zu 100 Prozent gefördert.
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