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Dortmund wappnet sich für Hitzewellen und stellt dynamischen Hitzeaktionsplan auf

Um die Bevölkerung vor hitzebedingten Erkrankungen und möglichen Todesfällen zu schützen, stellt die Stadt Dortmund einen Hitzeaktionsplan auf, der sich stetig weiterentwickeln soll. Zum Start gehören insgesamt 18 Maßnahmen dazu.

Die Anzahl heißer Tage steigt, eine Folge des Klimawandels. Das zeigt die Entwicklung über viele Jahre und wird sich weiter fortsetzen, so die Prognosen. Im Rekordjahr 2003 gab es 20 Hitze-Tage, also Tage mit über 30°C. Hitze belastet u.a. das Herz-Kreislauf-System. Besonders gefährdet sind vor allem Senior*innen, Kinder, Schwangere oder Menschen mit Vorerkrankungen, aber auch Menschen, die intensiv Sport betreiben.

Der Hitzeaktionsplan der Stadt benennt Schutzmaßnahmen drei Paketen: Erstens geht es darum, die Bevölkerung zu informieren und sensibilisieren, zum Beispiel mit Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen. Zum zweiten Paket gehören Dinge, die vor und während akuter Hitzewellen zu tun sind, etwa ein Warn- und Informationssystem einrichten oder Sonnensegel und Trinkbrunnen aufstellen. Drittens geht es um die langfristige Anpassung, dazu gehört auch ein Monitoring der Hitzeereignisse.

Der Hitzeaktionsplan beschreibt die notwendigen Schritte in detaillierten Steckbriefen und stellt die beteiligten Akteur*innen, die Zuständigkeiten sowie den Stand der Umsetzung und das weitere Vorgehen dar. Er enthält Maßnahmen sowohl für die Gesamtbevölkerung als auch für einzelne Gruppen. Einige sind schon umgesetzt, andere befinden sich noch in der Planung und Weiterentwicklung.

Los ging es bereits im Sommer 2023

Im Sommer 2023 ging der „Hitzehelfer Dortmund“ an den Start, eine Broschüre mit Tipps, Hinweisen und Hilfsangeboten im Umgang mit Hitze. In einer Auflage von 25.000 Stück lag er in Arztpraxen, Apotheken und Seniorenbüros in den Dortmunder Bezirken aus.

Die Seniorenbüros veranstalteten über den Sommer „Trinkpausen“ und informierten ältere Menschen zu den Gesundheitsrisiken, gaben Tipps und boten Unterstützung an. Der Hitzehelfer sowie weitere nützliche Informationen und Tipps finden sich online unter dortmund.de/hitze .

Dynamischer Prozess

Die kommunale Hitzeaktionsplanung ist eine Querschnittsaufgabe und setzt die Zusammenarbeit vieler Institutionen und Ämter voraus. Zudem ist sie niemals abgeschlossen, sondern wird nach und nach umgesetzt, verstetigt, verbessert und ergänzt. Dafür wird ein amtsübergreifender Arbeitskreis Hitzevorsorge eingerichtet, den die Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung des Umweltamtes begleitet.

Nachdem der Dynamische Hitzeaktionsplan die politischen Gremien durchlaufen hat, wird er auf dortmund.de veröffentlicht.

Gemeinsam an einem Strang

Um die Bevölkerung zu schützen, zu informieren und langfristig für Abkühlung zu sorgen, arbeiten Dortmund und die anderen Städte der Emscher-Region mit der Emschergenossenschaft an gemeinsamen Standards bei der Hitzeaktionsplanung. Das Klimaschutzministerium NRW fördert das Vorhaben mit rund 1,4 Millionen Euro. In der gemeinsamen Zukunftsinitiative Klima.Werk wird jetzt an einer regionalen Abstimmung zu kommunalen Hitzeaktionsplänen gearbeitet (HAP.regio).

„Für Hochwasser-Lagen gibt es Einsatz- und Katastrophenschutzpläne, für belastende Hitzewetterlagen sind diese bisher nicht verpflichtend“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. „Genau wie Starkregen macht jedoch auch Hitze nicht an den Stadtgrenzen halt, deshalb ist es sinnvoll, eine gemeinsame, abgestimmte Strategie zu entwickeln“, so Uli Paetzel. Der Wasserwirtschaftsverband und die Kommunen setzen sich in der Zukunftsinitiative Klima.Werk gemeinsam für den klimarobusten Umbau der Region ein. Das Netzwerk für Klimaanpassung und dessen Serviceorganisation sind deshalb bestens dafür geeignet, auch die regionale Hitzeprävention mit den Partnern weiter zu entwickeln. Ziel ist es, zu einer Blaupause mit einheitlichen Standards zu kommen. Dortmund wird seine eigenen Erkenntnisse mit dem dynamischen Hitzeaktionsplan für die Stadt hier aktiv einbringen.

Gefördert wird die Hitzeaktionsplanung mit rund 1,4 Millionen Euro durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE). Das Ministerium setzt dafür Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE/Regio.NRW - Transformation) ein.

Die gemeinsame Strategie soll dafür sorgen, Tipps und Verhaltensempfehlungen in die Breite zu tragen und für den Ernstfall Vorsorge zu treffen sowie längerfristig die Hitze in den Städten zu reduzieren (Klimaanpassung). Das bedeutet: Im Falle einer Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes soll es in Zukunft ein abgestimmtes Vorgehen in den Kommunen und auch untereinander geben. Festgelegt werden sollte zum Beispiel, welche Einheit in den Städten als zentrale Koordinierungsstelle fungiert oder wie die Meldekette ist (Kommunikationskaskade), um Schaden von Einwohner*innen abzuwenden. Auf städtischer Seite sind viele Akteure einzubinden, dazu gehören die Bereiche Gesundheit, Klima, Umwelt, Planung, Bevölkerungsschutz, Soziales u.a. mit Kita und Schule sowie Tiefbau. Auf der nicht-öffentlichen Seite gehören Ärzte, Pflegeeinrichtungen, Krankhäuser, Arbeitsschutz oder Sozialeinrichtungen zu den Zielgruppen.

Hintergrund

Der Hitzeaktionsplan ist ein wichtiger Teil des 2021 vom Rat beschlossenen Masterplans integrierte Klimaanpassung Dortmund (MiKaDo).Die Arbeitsgruppe, die den Hitzeplan weiter umsetzen soll, setzt sich u.a. mit Personen aus folgenden Ämtern und Abteilungen zusammen: Umweltamt, Tiefbauamt, Gesundheitsamt, Feuerwehr, Grünflächenamt, Stadtentwässerung, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Sozialamt, Fachbereich Marketing + Kommunikation. Je nach Thema werden weitere Ämter und Institutionen beteiligt – z.B. das Schulverwaltungsamt, die Wirtschaftsförderung, DONETZ und DEW21, Ärzte, Pflegeeinrichtungen und Familienbüros.

Umwelt, Nachhaltigkeit & Klimaschutz

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