Donnerstag 13. März 2025
08:35 Uhr

Warnstreiks: Eingeschränkte Dienste bei der Stadt Dortmund und EDG

Die Gewerkschaften haben Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind mehrere Ämter und Fachbereiche – u.a. die Bürgerdienste. Dienstleistungen der Stadt stehen nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung. Am Donnerstag, 13. März, betrifft das zahlreiche Stellen der Verwaltung, zum Beispiel einige Bezirksverwaltungsstellen, MigraDO und das Service-Telefon doline. Diverse Dienste der EDG werden bis mindestens Sonntag, 16. März, bestreikt.

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Artenschutz

Bedrohte Fischart ist jüngster Neuzugang im Zoo Dortmund

73 junge Evers-Reisfische hat der Zoo Dortmund aufgenommen. Die Tierart ist in der Natur wahrscheinlich ausgerottet.

Evers Reisfisch
Ausgewachsen ist der Evers Reis-Fisch etwa vier bis fünf Zentimeter groß.
Bild: Stadt Dortmund / Marcel Stawinoga

Mit dem wahrscheinlich in der Natur ausgerotteten Evers-Reisfisch ist eine aus Artenschutzperspektive sehr interessante Tierart neu in den Zoo Dortmund eingezogen. Mitarbeiter*innen holten 73 Jungtiere dieser Art aus dem Allwetterzoo Münster ab. Die jungen Reiskärpflinge sind derzeit etwa ein bis zwei Zentimeter groß und bezogen zwei Aquarien in der Krabbelkiste gegenüber den Trampeltieren. Ausgewachsen werden die Fische eine Größe von etwa vier bis fünf Zentimeter messen.

Späterer Umzug ins Otter-Haus

In der Krabbelkiste können Besucher*innen die Tiere bei Zooführungen bereits besuchen. Dort wird der Zoo Dortmund nun eine Zucht dieser bedrohten Tierart etablieren und sich gemeinsam mit dem Allwetterzoo Münster und dem Museum Koenig in Bonn am Erhalt dieser Art beteiligen. Zu einem späteren Zeitpunkt können Besucher*innen eine Gruppe Evers-Reisfische im Aquarium vor den Zwergottern im Otter-Haus beobachten.

Fischart wurde nur in einem einzigen Gewässer entdeckt

Der Evers-Reisfisch konnte bisher in nur einem etwa 40 Meter langen, knapp zehn Meter breiten und nur wenige Meter tiefen Gewässer, dem Tilanga-Karstpool, auf Sulawesi in Indonesien nachgewiesen werden, wo er erst im Jahr 2010 von Hans-Georg Evers entdeckt wurde. Nach ihm wurde der Fisch dann bei der Erstbeschreibung 2012 auch benannt. Vermutlich kommt der Fisch nur in diesem einen Gewässer vor, was den Evers-Reisfisch zu einem sogenannten Mikroendemiten macht. Die Familie wird "Reisfisch" genannt, da einige Arten auch im Wasser von Reisfeldern vorkommen.

Links Dr. Philipp Wagner, der einen Kescher in der Hand hält, und rechts Marcel Stawinoga, der einen Eimer in den Händen hält.
Dr. Philipp Wagner, Kurator für Artenschutz und Forschung im Allwetterzoo Münster, und Marcel Stawinoga vom Zoo Dortmund
Bild: Jacquline Lo Grasso

Bedrohung durch Gewässerverschmutzung

Der Tilanga-Karstpool wurde kurz nach der Entdeckung des Evers-Reisfischs dank seines kristallklaren, kühlen Wassers mitten im Dschungel von Menschen als natürlicher Swimmingpool entdeckt und schnell bei Einheimischen und Touristen beliebt und sogar kommerziell erschlossen. Einige Menschen waschen sich in dem Pool, so dass Seife und andere Reinigungsmittel ins Wasser gelangen. Außerdem wurden zahlreiche nicht heimische Fische wie Karpfen und Guppys in dem Gewässer ausgesetzt.

Wahrscheinlich in der Natur ausgerottet

Als Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels vom Museum Koenig in Bonn 2019 das Gewässer zu Forschungszwecken aufsuchten, konnten sie nur noch etwa zehn der dort einst zahlreichen Evers-Reisfische entdecken, die sich alle in schlechter Verfassung befanden und mit Parasiten und Pilzinfektionen bedeckt waren. Diese wurden wahrscheinlich durch die ausgesetzten Fische eingeschleppt. Heute ist der Evers-Reisfisch vermutlich in dem Pool verschwunden und damit wahrscheinlich gänzlich in der Wildnis ausgerottet. Der Zoo Dortmund wird sich künftig durch Zucht am Erhalt dieser bedrohten Tierart beteiligen.

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