Bilanz
25 Bauprojekte profitierten 2023 von den Empfehlungen des Gestaltungsbeirats
Sechs Mal hat sich der Gestaltungsbeirat im Jahr 2023 getroffen und sich intensiv mit den Bauprojekten beschäftigt, die Investor*innen und Architekturbüros dem Gremium vorstellten.
Viele Akteur*innen in Dortmund engagieren sich für eine gute Planungs- und Baukultur und entwickeln sie stetig weiter. Wesentlichen Anteil daran hat der Gestaltungsbeirat. Seit nunmehr 22 Jahren berät er in Dortmund sehr erfolgreich Bauherrschaft, Architekturbüros und Planende bei ihren Konzepten und Projekten.
In der ersten Sitzung des Jahres 2024, am 8. Februar, zog der Gestaltungsbeirat Bilanz für 2023. Der Beirat hat im vergangenen Jahr bewusst weniger Projekte beraten als im Jahr zuvor, um sich intensiver mit den Vorhaben auseinanderzusetzen, damit die Projekte noch mehr an Qualität gewinnen können.
In seinen sechs Sitzungen beriet das Gremium insgesamt 25 Projekte, vier davon mehrfach. Die Bandbreite war enorm: Mit dabei waren Infrastruktureinrichtungen, Büro- und Geschäftsbauten, ein Boardinghouse, Mehrfamilienhäuser und eine Brücke in Verbindung mit der Überdachung einer Stadtbahnhaltestelle.
Infrastruktureinrichtungen
Entwürfe für Schulen und Kitas dominierten das Feld der Infrastruktureinrichtungen. Darunter waren sowohl Einzelprojekte als auch Nutzungskombinationen z.B. mit Lebensmitteleinzelhandel, Ärztehaus oder als Umbau und Erweiterung einer Kirche.
Unter anderem beriet der Beirat die Machbarkeitsstudie für einen Schulkomplex zwischen Münsterstraße, Goethestraße und Uhlandstraße, erstellt vom Architekturbüro RKW Architektur+ aus Münster. Dabei ging es um den Um- und Neubau mit Erweiterung der einzelnen Schulen im Bestand. Das städtische Vorhaben erreichte den Gestaltungsbeirat in einer wichtigen Planungsphase, in der viele städtebauliche Weichen gestellt werden können. Exemplarisch entwickelte das Büro schon Fassadenansichten, die als erste Diskussionsgrundlage zur optischen Einfügung und Höhenentwicklung im Vergleich zur Nachbarbebauung dienten. Auf der Grundlage eines Arbeitsmodells hat der Beirat verschiedene Varianten der Gebäudestellung diskutiert. Das Projekt soll kontinuierlich in den weiteren Planungsphasen wieder beraten werden.
Wohnbebauung
Beraten wurden auch einige Wohnprojekte der Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft (DSG). Die geplanten öffentlich geförderten Wohnungen zeigen, dass geförderter Wohnungsbau und gute Architektur kein Widerspruch sind. Das Projekt an der Märkischen Straße 235 besteht aus neun Wohneinheiten zwischen 50 und 125 qm Wohnfläche und ist in Kombination mit einer gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss geplant. Für das schwierige Grundstück hat das Architekturbüro (WP Architekten und Ingenieure GmbH aus Dortmund) eine ansprechende Lösung entwickelt, die im Beirat mit verschiedenen Fassadenvarianten diskutiert wurde. Der Beirat hat Empfehlungen zur Nordfassade, dem Dachabschluss und der Parksituation gegeben.
Büro- und Geschäftsbauten
Am Körner Hellweg, im Kreuzungsbereich mit der Berliner Straße und Hildesheimer Straße, soll das bisher überwiegend mit Garagen genutzte Privatgrundstück städtebaulich deutlich aufgewertet werden. Geplant ist ein Ärztehaus, in dem ergänzend eine Kita und gewerbliche Nutzungen wie Gastronomie im Erdgeschoss und Büros untergebracht werden sollen (Diekhans Bieber Architekten aus Dortmund). Der Nutzungsmix soll die Infrastruktur im Ortsteil Körne sinnvoll ergänzen. Aufgrund der Anregungen aus der ersten Beratung im Gestaltungsbeirat hat sich das Projekt sehr positiv weiterentwickelt. Insbesondere die Fassadengestaltung und die Außenanlagen konnten optimiert werden.
Innenstadtprojekte und Masterplan Plätze
Der Gestaltungsbeirat hat auch die Grundsätze und Leitlinien für die Dortmunder City aus dem Masterplan Plätze diskutiert und abgewogen. Die Leitlinien zur Gestaltung der Stadträume in der Innenstadt (farwickgrote partner BDA Stadtplaner, Ahaus/Dortmund) sind nach einem Ratsbeschluss vom 14. Dezember 2023 in Kraft. Der Gestaltungsbeirat hatte die Entwicklung der Leitlinien und den Beteiligungsprozess kontinuierlich begleitet. Der Gestaltungsbeirat soll auch künftig bei der Beratung von Cityprojekten mitwirken.
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