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Frauen & Gleichstellung

Kampagne gegen sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum

Poster Kampagne
Poster Kampagne

Am 21. November 2023 hat das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund eine Kampagne gegen Sexismus im öffentlichen Raum gestartet. Gemeinsam wollen wir mit der Kampagne ein klares Zeichen für ein respektvolles Miteinander, Gleichberechtigung und die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum setzen.

Die Kampagne zielt darauf ab, auf das weitverbreitete Problem der sexuellen Belästigung im öffentlichen Raum aufmerksam zu machen, Frauen zu empowern und die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.

Informationen zum Datenschutz von dortmund.de finden in der städtischen Datenschutzerklärung.

Kampagnen-Spot

Der 70-sekündige Kampagnen-Spot zeigt eine alltägliche Szene, in der Catcalling stattfindet. Durch eine kraftvolle Inszenierung werden Zuschauende dazu aufgefordert, sich in die Lage der Betroffenen zu versetzen. Ziel ist es, Empathie zu wecken und das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie bestimmte Verhaltensweisen das Wohlbefinden und die Sicherheit anderer beeinträchtigen können. Diese Form von sexueller Belästigung erleben 78% der Frauen weltweit1.

Der Spot läuft im Vorprogramm in den lokalen Kinos vom 23.11. bis zum 13.12.2023 und somit rund um den Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25.11.2023. Zusätzlich wird der Spot auf den sozialen Medien veröffentlicht und ist ab dem 23.11.2023 auf unseren Kanälen zu finden:

@gleichstellungsbuerodortmund
@stadt_dortmund
@fhdo_film
@fhdortmund
@buschibuschmann

Zusätzlich begleitet wird die Kampagne vom 21.11.-4.12.2023 von City-Light-Postern in der Stadt und es werden 10-sekündige Teaser auf den Infoscreens in den Dortmunder U-Bahn-Stationen im Innenstadtbereich gezeigt.

Hintergründe zur Entstehung der Kampagne

Mehrere Personen stehen am Filmset
Bild: Julia Carola Pohle
Am Filmset
Bild: Julia Carola Pohle

Der Film ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund und der Fachhochschule Dortmund, dort dem Studiengang Film & Sound. Prof.in Sandra Hacker begleitete das Team für den Prozess der Konzepterstellung, Vorproduktion, Dreharbeiten und Postproduktion. Das Filmteam unter Regie von Masterstudent Phil Janßen drehte den Social Spot bei einer nächtlichen Aktion in der Innenstadt in Dortmund.

Frank Buschmann (links) gemeinsam mit Filmstudierenden bei der digitalen Kommentaraufnahme in einem Münchner Tonstudio.
Bild: Julia Carola Pohle
Frank Buschmann (links) gemeinsam mit Filmstudierenden bei der digitalen Kommentaraufnahme in einem Münchner Tonstudio.
Bild: Julia Carola Pohle

Die Bilder zur begleitenden Plakatkampagne und für die Infoscreens sind während der Dreharbeiten entstanden durch die Fotografin Julia Carola Pohle, Absolventin des Studiengangs Fotografie der Fachhochschule Dortmund.

Besonderer Dank gilt auch dem Sprecher Frank „Buschi“ Buschmann für seinen Kommentar, der den Spot noch mehr Ausdruckskraft verleiht.

Was ist sexuelle Belästigung?

Sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum ist eine der am weitesten verbreiteten Formen geschlechtsspezifischer Gewalt und umfasst verbale und nonverbale Übergriffe, einschließlich Catcalling (sexualisierte verbale Äußerungen) herablassende Kommentare, Hinterherpfeifen, sexualisierte Gesten, ungewolltes Berühren, Exhibitionismus, öffentliches Masturbieren bis hin zu körperlichem Missbrauch, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung2. Bei sexueller Belästigung geht es um eine Machtausübung, die auf die Herabwürdigung der Betroffenen zielt.

Sexuelle Belästigung ist eine Alltagserfahrung für die Mehrheit der Frauen. Laut einer Online-Befragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen3 (2021) haben knapp 80% der weiblichen Befragten bereits konkrete sexuelle Kommentare und köpernahes Catcalling erfahren. Eine repräsentative Studie durch das Institut für Angewandte Sexualwissenschaft und der Hochschule Merseburg4 zeigte, dass sich neun von zehn Frauen schon einmal verbal belästigt gefühlt haben – und fast genauso viele berichten von körperlichen Grenzüberschreitungen.

Diese Form der Gewalt und Objektivierung von Frauen hat konkrete Auswirkungen auf die Betroffenen und führt dazu, dass belästigte Personen sich zusehends unsicher im öffentlichen Raum fühlen und diese Räume meiden. Aber es können auch konkrete gesundheitliche (psychische und körperliche) Auswirkungen auftreten5.

Handlungsmöglichkeiten

Es gibt keine allgemeingültige Handlungsempfehlung für Betroffene, da die Situation, der Kontext und die Beteiligten immer individuell zu betrachten sind. Im Notfall rufen Sie die 110 und suchen Sie sich Unterstützung durch Umstehende. Unterstützung und Beratung, wenn Sie Belästigung erlebt haben, erhalten Sie vor Ort in Dortmund durch die Frauenberatungsstelle (0231 / 52 10 08 frauenhaus-dortmund.de/frauenberatungsstelle-dortmund) oder beim bundesweiten Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (116 016).

Und die Männer?

Sexuelle Belästigung darf nicht verharmlost werden und als vermeintlicher Flirt oder Kompliment abgetan werden. Es gilt die individuellen Grenzen zu akzeptieren. Dazu gehört auch, Haltung zu zeigen bei abwertenden Kommentaren oder sexualisiertem Verhalten und aktiv gegen sexistisches Verhalten einzutreten und ein respektvolles Umfeld für alle zu schaffen.

1 Klümper, H. (2022): Catcalls: auch Worte sind Belästigung. dtv
2 Krok, Jolanda (2023). Belästigung im öffentlichen Raum aus intersektionaler Perspektive und ihre Konsequenzen für Betroffene. In: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (Hg.). Wissen schafft Demokratie. Schwerpunkt Antifeminismus & Hasskriminalität, Band 13, Online-Ausgabe. Jena, 342–355.
3 Goede , L.-R., & Lehmann, L. (2021). Catcalling. Erste Ergebnisse einer Online-Befragung. Aufgerufen von https://kfn.de/wp-content/uploads/2021/11/Vortrag%20Catcalling.pdf
4 Anja Kruber, Konrad Weller, Gustav-Wilhelm Bathke, Heinz-Jürgen Voß (Hg.) 2021: PARTNER 5 - Erwachsene 2020 Primärbericht: Sexuelle Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt. Sexualwissenschaftliche Schriften Bd.10 https://www.ifas-home.de/wp-content/uploads/2021/03/PM_Studie-zu-Grenzverletzungen-und-sexualisierter-Gewalt.pdf [4] Kristin Thimsen, „Catcalling“ – kein Flirt, sondern sexuelle Belästigung!: Blog ABV Gender- und Diversitykompetenz FU Berlin, 10.02.2022, https://blogs.fu-berlin.de/abv-gender-diversity/2022/02/10/catcalling-kein-flirt-sondern-exuelle-belaestigung/
5 Kristin Thimsen, „Catcalling“ – kein Flirt, sondern sexuelle Belästigung!: Blog ABV Gender- und Diversitykompetenz FU Berlin, 10.02.2022, https://blogs.fu-berlin.de/abv-gender-diversity/2022/02/10/catcalling-kein-flirt-sondern-sexuelle-belaestigung/


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