Dokumentation: Das Kino sind wir
DE, 2023 | 81 Min | Regie: Livia Theuer
Der Titel "Das Kino sind wir" bezieht sich auf Beuys' Slogan "La Rivoluzionesiamo Noi" (Die Revolution sind wir). Der Film macht seine Idee vom erweiterten Kunst- und Arbeitsbegriff bei einem Kasseler Kinokollekitv aus, das exemplarisch für eine landesweite Bewegung steht.
Parallel zum Aufstieg des politischen Films in der BRD der 1970er/frühen 1980er Jahre entstand gegen den Widerstand mächtiger Kinoketten und Filmverleiher ein neuer Kinotypus. Unabhängige Vertriebsstrukturen und Abspielstätten für umwelt- und kapitalismuskritische, queere, experimentelle oder historische Filme. Auch erste migrantische Filme fanden in den neu gegründeten Programmkinos ein stetig wachsendes, diskussionsfreudiges Publikum.
"Andere Filme anders zeigen" und rezipieren, war das Motto. Es ging darum, Gegenöffentlichkeit herzustellen, in die gesellschaftliche Diskussion einzugreifen.
Um Identitäten jenseits von Hollywood. Welchen Weg das alternative Kino genommen hat, wie durch ökonomischen Druck aus Programmkinos irgendwann ganz normale Kinos, wie aus politisch bewegten Kollektivist*innen fast normale Betreiber*innen wurden oder werden mussten, all das berichten Zeitzeug*innen in der Collage aus Filmausschnitten, Archivmaterial und Interviews. Was blieb auf der Strecke, was hat man erreicht? Und wie geht es weiter?
Am Beispiel des Filmladen Kassel und dem Kasseler Dokumentarfilmfest erzählt Livia Theuer vor allem aus feministischer Perspektive die Geschichte vom Kino als Soziale Plastik. Das Kino Team und (den Filmladen) prägende Filmschaffende wie Ulrike Ottinger, Gertrud Pinkus, Monika Treut, Andres Veiel u.a. stellen sich Fragen zu Bedeutung und (postpandemischer) Zukunft engagierter Kinokultur.
Veranstaltungsort
sweetSixteen-Kino im Depot
Anschrift und Erreichbarkeit44147 Dortmund
Veranstalter
sweetSixteen Filmclub e.V.
Anschrift und Erreichbarkeit44147 Dortmund