Brice Dellsperger - Jalousies

Brice Dellspergers Bewegtbildarbeiten sind geprägt von seiner Leidenschaft für das Kino. Als Material zur Manipulation, Umdeutung, Neuschöpfung und Subversion nutzt der französische Künstler das Kino. Sein Spiel mit dem Künstlichen, Unvollkommenheiten, Störungen, Schleifen und Doppelgängern untergräbt die Konventionen des Kinos und verwirrt die eingeübten Beziehungen von Autor-Zuschauer, Subjekt-Objekt, Begehren-Darstellung, Film und Schnitt.

In seiner Ausstellung „Jalousies“ wirft er einen verspielten Blick durch die Lamellen des Kinos und bringt dessen Genre- und Geschlechtergrenzen ins Wanken. Zwei neue Videoarbeiten, eine davon in den Räumen des Dortmunder Kunstvereins gedreht, ergänzen seine Reihe ‚Body Double‘. Seit 1995 hat der Künstler bereits 40 Kurzfilme produziert, in denen er ikonische Filmsequenzen der Kinogeschichte minutengenau nachstellt, oft als Low-Budget-Filme mit veränderten Geschlechteridentitäten. Das Resultat ist ein 30 Jahre andauerndes Fest des queeren Kinos, camper Ästhetik und ein ironischer Blick auf gesellschaftliche Rollen.

Brice Dellsperger (*1972) wurde Cannes geboren und lebt in Paris. Sein Werk wurde bereits international ausgestellt und ist Teil von bedeutenden Museumssammlungen wie der Sammlung des MoMA New York, Centre Pompidou, Paris sowie der Sammlung Götz, München. Jalousies ist die erste umfassende institutionelle Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland.