Zeitzeichen Dortmund
Retablierung
StadtA Dortmund, Best. 502-54, aquarellierte Zeichnung Postkarte: Vorderseite Aquarellzeichnung, Rückseite beschrieben Maße: 10 x 14 cm
Auf dieser Karte hat der im österreichischen Militär dienende Dortmunder Soldat Karl Šusteršič zeichnerisch seine "Retablierung" festgehalten. Etwa zehnmal zwangen ihn im Laufe des Ersten Weltkriegs teils schwere Verwundungen zu Lazarettaufenthalten. Waren diese überstanden, sollte mit der "Retablierung", einer Zeit der Erholung, die Einsatzfähigkeit des Soldaten wiederhergestellt werden. Šusteršič versprüht mithilfe eines Zerstäubers Desinfektionspulver gegen Bettwanzen oder anderes Ungeziefer. Sein Nachthemd ist hochgezogen und legt seine "roten", offensichtlich wunden Oberschenkel frei. Säbel und Uniformkappe an der Wand mahnen: der nächste Fronteinsatz steht bald bevor.
Šusteršič hat viele solche Karten im Feld selbst gemalt: mit Blei- und Farbstiften, mit Wasserfarben. Später kaufte er sich einen Fotoapparat und hielt seine Kunst auch auf "Platte" fest. Zwei Sammelalben seiner außergewöhnlichen, künstlerisch gestalteten Feldpostkarten sind im Stadtarchiv Dortmund überliefert.
Die Familie Šusteršič stammte aus dem damaligen Herzogtum Krain, das seit 1849 zu den österreichischen Kronländern gehörte. Wie im Ruhrgebiet wurde dort seit Jahrhunderten Bergbau betrieben. Viele Bergleute wanderten in das Ruhrgebiet aus. Fast alle waren zweisprachig: Karl schrieb seine Feldpostkarten auf Deutsch, seltener auf Slowenisch. Dabei "deutschte" er auch den Geburtsnamen Šusteršič in Schusterschitz oder auch Schusterschütz ein.
Hannes Tutschku
Eine Übersicht zu Bildungsangeboten und Besichtigungen in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in der Stadt Dortmund
Informationen über die Betenstraße, eine der ältesten Straßen in Dortmund, sie verläuft heute zwischen Altem Markt und Friedensplatz
Informationen zum Thema Kampfmittelbeseitigung/Luftbildauswertung des Ordnungsamtes der Stadt Dortmund
Informationen über die Straße Gnadenort in Dortmund, die sich im nördlichen Teil der Innenstadt befindet
Informationen über die Stadtgeschichte der Stadt Dortmund zur Zeit der Reformation und des 30-jährigen Krieges während des 16. und 17. Jahrhunderts.
Entdecken Sie Dortmunds verborgene Schätze mit dem Denkmal des Monats. Erfahren Sie spannende Geschichten über weniger bekannte Denkmäler.
Eine Übersicht zu Videos zum Thema Gedenkstätte Steinwache in Dortmund
Hier finden Sie eine Übersicht zu aktuellen Projekten, Technologien und städtischen Plänen.
Eine Übersicht zu Schriftenreihen der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache aus der Stadt Dortmund.
Ein Grußwort von Thomas Westphal dem Oberbürgermeister der Stadt Dortmund zu dem Tag des offenen Denkmals 2023.
Das Tiefbauamt bietet umfassende Services zu Projekten, Planungen und Umsetzungen. Alle Details hier.
Bericht aus dem Stadtarchiv über Selma Florsheim, eine Dortmunderin, die im hohen Alter noch die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat.
Eine Übersicht zu Bildungsangeboten und Besichtigungen in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in der Stadt Dortmund
Informationen über die Stadtgeschichte der Stadt Dortmund zur Zeit der französischen Revolution 1789 - 1856
Bericht aus dem Stadtarchiv über das Thema „Der 9. Mai - Europatag“